Studie untersucht KI-Fähigkeiten der deutschen Zivilgesellschaft

Sind zivilgesellschaftliche Organisationen in Deutschland bereit und fähig, Künstliche Intelligenz (KI) verantwortungsvoll und gemeinwohlorientiert einzusetzen? Dies hat das Civic-Coding Netzwerk untersucht, eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS), des Bundesministeriums für Bildung, Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMBFSFJ) und des Bundesministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN). Das Netzwerk stellte am 22. Mai 2025 die Kurzstudie „Gemeinwohlorientierte KI: Ist die Zivilgesellschaft ‚AI-ready‘?“ vor. Sie kommt zu dem Schluss, dass die deutsche Zivilgesellschaft gezielte Unterstützung durch Politik, Förderprogramme und Weiterbildungsangebote benötigt, um das Potenzial von KI gemeinwohlorientiert zu erschließen.

Drei zentrale Ergebnisse der Studie:

1. Digitale Grundlagen sind vorhanden, aber ungleich verteilt: Zwar nutzen die meisten Vereine und Stiftungen grundlegende digitale Tools wie Cloud-Speicher und E-Mail-Systeme. Kleinere Organisationen haben jedoch oft weniger Ressourcen und IT-Kompetenz als größere.

2. Die KI-Nutzung bleibt operativ und punktuell: KI kommt vor allem für einfache Aufgaben wie Textgenerierung (55 Prozent) und Übersetzungen (52 Prozent) zum Einsatz. Nur wenige Organisationen nutzen KI strategisch oder verfügen über eigene KI-Infrastruktur.

3. Fehlende Strategien und Ressourcen bremsen Fortschritt: Nur ein Drittel der Organisationen verfolgt eine klare KI- oder Digitalstrategie. Finanzielle und personelle Engpässe sowie fehlendes Fachwissen hemmen eine weitergehende Nutzung.

Für die Studie wurden 120 zivilgesellschaftliche Organisationen befragt und Experteninterviews geführt.

Kurzstudie herunterladen
Webseite des Civic-Coding Netzwerks
Fokus Künstliche Intelligenz der bürgerAktiv – Nachrichten für Engagierte

, Ausgabe 267 Juni 2025, Recht & Politik