Die Lebensbedingungen von Kindern und Jugendlichen in Deutschland sind regional unterschiedlich. Das wirkt sich auch auf ihre Möglichkeiten aus, mitzugestalten. In der Studie „Teilhabeatlas Kinder und Jugendliche“ von der Wüstenrot Stiftung, der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und dem Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung stellten Wissenschaftler fest, dass in Regionen mit hoher Kinderarmut auch der Anteil von Schulabgängerinnen und Schulabgängern ohne Abschluss hoch ist. Über die Datenauswertung hinaus ergaben Gespräche mit 222 jungen Menschen an acht Orten, dass junge Menschen Freundschaften pflegen, Sport treiben oder Musik machen und digitale Medien nutzen wollen. Es mangele jedoch an Infrastruktur und Möglichkeiten für sie, die dafür nötigen Räume mitzugestalten. Fehle etwa eine eigenständig nutzbare Verkehrsverbindung mit Bus und Bahn oder sichere Radwege, um nach einer Beiratssitzung nach Hause zu kommen, sei dies ein Hindernis für gesellschaftliche Teilhabe, ebenso wie der Mangel an Beteiligungsformaten mit Augenhöhe. Auch böten Gymnasien mehr Mitsprache als Real- oder Mittelschulen. In Jugendbeiräten seien überwiegend Gymnasiasten und Gymnasiastinnen aus wohlhabenderen Familien vertreten. Der Teilhabeatlas wurde am 12. Mai 2025 veröffentlicht.
Ebenfalls im Mai 2025 ist die Studie „Jugend in Deutschland 2025“ erschienen, eine repräsentative Befragung, die eine pessimistische Einstellung zur gesellschaftlichen Entwicklung verzeichnet. Junge Menschen blickten zwar optimistisch in die Zukunft, was ihr Privatleben betreffe, sie fühlten sich aber politisch nicht repräsentiert, heißt es in der Studie.
Zum Teilhabeatlas
Zur Trendstudie „Jugend in Deutschland 2025“