Ob Heizungsumbau oder Arbeitsteilung in der Familie: Zu viele Menschen erwarten, dass ihre Herausforderungen vom Staat geregelt werden, befand Meredith Haaf in der Süddeutschen Zeitung vom 12. August 2023. „Demokratiemüdigkeit ist einerseits Ausdruck enttäuschter Erwartungen – und ganz ehrlich, wer sich immer auf Papi verlässt, kann nur enttäuscht werden. Sie ist aber auch Ausdruck der eigenen Antriebslosigkeit“, schrieb sie. Ihre Schlussfolgerung: „Es klingt vielleicht banal, aber auch ein Ehrenamt, ein Betriebsrat, eine Genossenschaft, eine Kunstwerkstatt, ein Gemeinschaftsgarten, das alles sind Möglichkeiten, Veränderung zu schaffen und Demokratie zu erfahren, die vom Staat freundlicherweise schon längst ermöglicht werden. Anders gesagt: Do it!“, forderte sie unter der Überschrift „Daddy Deutschland“ die Leserschaft auf. Haaf ist stellvertretende Leiterin des Meinungsressorts der Süddeutschen.
Süddeutsche Zeitung: Immer nach dem Staat rufen?
, Ausgabe 247 August 2023