„Kann ich überhaupt etwas, das jemand braucht“: So beschrieb im Interview mit der Süddeutschen Zeitung die Soziologin Doris Rosenkranz die Ausgangslage bei jungen Menschen, die an ihrer Eignung zum Ehrenamt zweifeln. Sie gab die Antwort selbst: „Service Learning ist etwa für eine Neuntklässlerin eine Möglichkeit, diese Frage zu beantworten.“ In dem Interview riet Rosenkranz zu besserer Betreuung ehrenamtlicher und zeitgemäßeren Angeboten. Mit Blick auf den kommenden Freiwilligensurvey, dessen Veröffentlichung für 2025 erwartet wird, mahnte sie zu präziser Datenerfassung. So sei nicht jedes Mitglied eines Sportvereins schon ehrenamtlich engagiert: „Wer ist aktiv, weil der dort joggen gehen kann, und wer ist aktiv im Sinne eines Ehrenamts?“ Rosenkranz ist Professorin an der TH Nürnberg, Sprecherin der Hochschulkooperation Ehrenamt und Sachverständige im Ethikrat Bayern. Das Interview „Es ist ein Mythos, dass sich früher Menschen stärker eingebracht haben“, das am 1. September 2024 erschien, führte Johann Kosel.
Süddeutsche Zeitung: Joggen als Ehrenamt?
, Ausgabe 259 September 2024