“Süddeutsche Zeitung”: Kein Zusammenhang zwischen Netz- und Analog-Aktivismus 

Engagieren sich Netzaktivisten eigentlich auch außerhalb der digitalen Welt? Dieser Frage geht ein am 8. April 2021 in der „Süddeutschen Zeitung“ erschienener ein Artikel nach. Anhand von Veröffentlichungen der Pontificia Universidad Católica de Chile, der Universität Groningen und der Universität Cambridge zeigt Autor Sebastian Herrmann, dass dem oft nicht so ist. Zwar hätten für die Protestbewegungen des arabischen Frühlings soziale Netzwerke zum Beispiel eine wesentliche Rolle gespielt. Und auch Occupy Wallstreet, Black Lives Matter oder die #metoo-Bewegung seien stark von Online-Aktivisten geprägt worden und hätten zweifellos zu großem Engagement in der analogen Welt motiviert. Dennoch gebe es Hinweise darauf, dass online und offline Engagement kaum in Zusammenhang stünden, weil sich Menschen im Netz und der realen Welt schlicht unterschiedlich verhielten. Aktivismus auf Twitter, Facebook oder anderswo diene oft dazu, ein öffentliches Bild von einem selbst zu kuratieren und das stelle bereits einen Wert für sich dar.  

https://www.sueddeutsche.de/wissen/psychologie-1.5258946

Ausgabe 221 April 2021