Süddeutsche Zeitung: Kurswechsel bei der Allianz-Foundation?

Nachdem die Allianz Foundation, die Stiftung des Versicherungskonzerns Allianz SE, Ende Oktober 2024 ihre Vorständin Esra Küçük fristlos kündigte, traten die externen Mitglieder des Kuratoriums zurück und erklärten in ihrer Begründung, die Stiftung werde faktisch zu einer Konzerneinheit umgewandelt, wo die Gemeinnützigkeit zum Marketingtool und Steuersparmodell degeneriere. Das berichtete Jörg Häntzschel am 5. November 2024 in der Süddeutschen Zeitung. Mit großen progressiven Ambitionen sei die Foundation nach der Zusammenlegung der ehmals getrennten Umweltstiftung mit der Kulturstiftung gestartet, unterstützte Klimaschutz-NGOs, Menschenrechtsanwälte und Regimekritiker, schrieb Häntzschel. Die zurückgetretenen Kuratoriumsmitglieder seien überzeugt, dass dem Unternehmen die Arbeit der Stiftung etwa mit ihrer Kritik an Kunden der Allianz Versicherung aus der Automobilbranche zu riskant geworden sei. Häntzschel zitiert das Ex-Kuratoriumsmitglied Basil Kerski, Leiter des Europäischen Solidarnosc-Zentrums in Danzig, mit noch weitergehenden Überlegungen: „Hat der Konzern Angst bekommen, weil die Stimmung in Europa, in Deutschland sich ändert, weil wir plötzlich sehr populistische Parteien haben?“ Der Beitrag erschien am 5. November 2024 unter dem Titel „Keine Allianz fürs Leben“.

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, Ausgabe 261 November 2024