Süddeutsche Zeitung: Mit Engagement zur Digitalkompetenz – in Taiwan

Die Digitalbotschafterin und ehemalige Digitalministerin Taiwans, Audrey Tang, hat den alternativen Nobelpreis bekommen, wie die Right-Livelihood-Stiftung am 1. Oktober 2025 bekannt gab. Sie wurde für ihren visionären Einsatz digitaler Technologien ausgezeichnet, um die Demokratie zu stärken, die Zivilgesellschaft einzubinden und den Zusammenhalt zu stärken. Der Süddeutschen Zeitung erklärte Tang im Interview, wie es in Taiwan gelang, mit digitaler Bürgerbeteiligung das Vertrauen der Bürger zurückzugewinnen. Dazu gehörte, den Lehrplan umzukrempeln, um die jungen Menschen mit der nötigen Digitalkompetenz auszustatten. Man setze dabei auf Neugier, Zusammenarbeit und bürgerschaftliches Engagement: „Wir lassen die Schüler beispielsweise während der TV-Duelle im Wahlkampf in Echtzeit die Aussagen der Kandidaten auf ihre Richtigkeit überprüfen. Laut der International Civic and Citizenship Education Study sind unsere 15-Jährigen heute weltweit führend, wenn es um staatsbürgerliches Wissen geht. Und das ist es, was unseren Geist gegen Polarisierungsangriffe und Empörung immun macht. Es geht nicht darum, dass jemand die Fakten für mich checkt. Wichtig ist der kollektive Akt der Faktenprüfung“, erläuterte sie unter anderem. Das Interview führten Alex Rühle und Kai Strittmatter. Es erschien am 17. Oktober 2025 unter dem Titel „Wir sagen ihnen: Das ist der Wille unseres Volkes“.

ZUM INTERVIEW (+)

, Ausgabe 271 Oktober 2025