Tafeln: Jubiläum in Berlin, Ausgrenzung in Essen

Die Berliner Tafel, die erste in Deutschland, ist im Februar 2018 25 Jahre alt geworden – sie gründete sich am 21. Februar 1993, angeregt von dem Projekt “City Harvest” in New York, USA. Die deutschen Tafel-Gründerinnen kamen aus der “Initiativgruppe Berliner Frauen”. Zu ihnen gehörte auch die heutige Leiterin der Berliner Tafel e.V. Mit einem Lastwagen transportierten sie Lebensmittel von drei Unternehmen zu einer Notunterkunft im Berliner Stadtteil Moabit. Heute ist daraus eine bundesweite Organisation geworden. Mehr als 930 Tafeln versorgen nach Angaben des Dachverbands Tafel Deutschland e.V. regelmäßig rund 1,5 Millionen Menschen mit Lebensmitteln.
Ausgerechnet im Jubiläumsmonat machte die Essener Tafel Schlagzeilen mit der Meldung, dass sie Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit bis auf weiteres auf eine Warteliste setzen wolle. Begründung: Sie verdrängten deutsche Bedürftige. Viele Tafeln in Nordrhein-Westfalen und bundesweit grenzten sich von dieser Maßnahme ab. Der Dachverband Tafel e.V. erklärte, maßgeblich sei die Bedürftigkeit, nicht die Herkunft. Ausnahmen seien Situationen geschuldet, die die Ehrenamtlichen vor Ort nicht mehr anders handhaben könnten. Schuld an den dramatischen Zuständen sei die Politik. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach sich gegen “solche Kategorisierungen” aus und sagte, sie hoffe, dass “man” gute Lösungen finden werde angesichts des Drucks, den der Konflikt zeige.

www.tagesspiegel.de/berlin/jubilaeum-fuer-..
www.welt.de/politik/deutschland/article17389603…
www.rp-online.de/nrw/panorama/anmeldesto…
www.waz.de/staedte/essen/chef-der-essener-tafel-…
www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/essener-tafel-angela-…

Ausgabe 186 Februar 2018