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Studien und Umfragen

Stiftung&Sponsoring: Bürgerstiftungen in Europa

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Die Ziele und Aktivitäten des noch jungen Netzwerks europäischer Bürgerstiftungen, der European Community Foundation Initiative (ECI), schildert dessen Leiterin, die Stiftungsmanagerin Anja Böllhoff, in der Zeitschrift Stiftung&Sponsoring (Ausgabe 03 / 2017). Die Initiative wurde Anfang 2016 gegründet und ist seitdem vor allem mit dem Aufbau ihres Netzwerks beschäftigt: “Grundlage für eine starke europäische Bürgerstiftungsbewegung sind Daten und gute Partner”, schreibt Böllhoff. Sie erklärt, welche Reisen und Treffen bislang organisiert wurden und kündigt für September das Erscheinen einer “europaweiten umfassenden Studie” über Bürgerstiftungen an. Der Artikel hat den Titel “In Europa wächst was: Die Bürgerstiftungsbewegung”.

Statistik: Homogene Gruppen

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Die meisten zivilgesellschaftlichen Organisationen in Deutschland haben kulturell homogene Gruppen als Mitglieder oder freiwillig Engagierte. Das gilt auch für Organisationen, die sich international entwicklungspolitisch betätigen. Die Migranten in Deutschland organisieren sich in rund 17.000 Migrantenorganisationen. Diese Zahlen gehören zu den Ergebnissen des ZiviZ-Survey 2017, die am 29. Juni 2017 veröffentlicht wurden. Sie stammen aus einer Befragung von mehr als 6.300 gemeinnützigen Organisationen – Vereine, Stiftungen, Genossenschaften und gemeinnützige GmbHs. Eine Vorläufererhebung fand 2012 statt. Die aktuellen Zahlen besagen, dass es jetzt mehr als 600.000 Vereine in Deutschland gibt; jeder zweite Deutsche ist Mitglied in einem von ihnen. 95 Prozent der gemeinnützigen Organisationen sind Vereine. Mitgliederzuwachs verzeichnen vor allem Interessenvertretungen von Bürgern und Verbrauchern. Am stärksten ist die Gruppe der Fördervereine gewachsen. Der Anteil der Organisationen, die bezahlte Beschäftigte einsetzen, ist leicht gestiegen, auf 28 Prozent. Von denen, die nur mit ehrenamtlichen Engagierten arbeiten können, klagen 61 Prozent über Schwierigkeiten, Mitglieder zu finden. Hauptproblem für die Motivation ist der Kampf mit der Bürokratie, sei es bei Veranstaltungen, sei es bei der Gemeinnützigkeit. ZiviZ ist seit 2014 als Geschäftsstelle beim Stifterverband angesiedelt. Der Survey soll alle fünf Jahre erhoben werden. Förderer des ZiviZ Surveys 2017 sind die Bertelsmann Stiftung, das Bundesministerium für Bildung und Forschung, die Robert Bosch Stiftung und die Stiftung Mercator. Autoren sind Jana Priemer (Projektleitung), Dr. Holger Krimmer und Dr. Anaël Labigne.

Spenden: Nur 1 Cent

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Die Zahl der notleidenden Menschen auf der Welt steige, und viele Deutsche fragten sich, wie sie helfen könnten. Ihnen zumindest könne geholfen werden, ist in einer Pressemitteilung des Unternehmens PPRO Group zu lesen: Man habe tausend Bundesbürger gefragt, ob es ihnen recht wäre, bei jeder ihrer bargeldlosen Zahlungen automatisch einen Cent für einen guten Zweck zu spenden. Etwas mehr als die Hälfte der Befragten bejahte den Vorschlag. Hochgerechnet, so die PPRO Group, käme man so auf 117 Millionen Euro. Eine schöne Summe. Da wäre nicht nur dem Wunsch zu helfen Genüge getan, sondern auch dem Wunsch, die bargeldlosen Zahlungswege ins Gespräch zu bringen. Zu deren Anbietern gehört übrigens die PPRO Group, hatten wir das schon erwähnt? Offen ist noch, welche Notleidenden sich über die Spenden freuen könnten. Wohin jetzt mit der Kohle: vielleicht ein Thema für die nächste Umfrage?

Flüchtlinge: Rettungseinsätze sind kein Fluchtgrund

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Das Engagement der Seenotretter ist kein Faktor, der die Zahl der Flüchtlinge auf dem Mittelmeer in die Höhe treibt. Das erklärten die Migrationsforscher Elias Steinhilper und Rob Gruijters in einem Gastbeitrag für Die Zeit im April 2017. Sie hatten in einer Studie die Zahlen in vergleichbaren Zeiträumen untersucht und festgestellt: Zur Zeit des EU-Rettungsprogramms “Mare-Nostrum” waren es in einem bestimmten Zeitraum rund 45.000 Menschen, die die gefährliche überfahrt aus Afrika nach Europa riskierten. Nach Auslaufen des Programms stieg in einem vergleichbaren Zeitraum die Zahl auf 63.000.

Studie: Jüngere Erben setzen auf Wirkung

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Reiche junge Menschen, die etwas Gutes tun wollen, legen großen Wert auf Effektivität, Effizienz und Transparenz bei den Organisationen, die sie unterstützen. Das meldeten im Mai 2017 Prof. Dr. Silke Boenigk und Jutta Schrötgens von der Universität Hamburg. In einer qualitativen Studie hatten sie 23 vermögende Erben interviewt, die nach 1961 geboren waren und ein Erbe von mindestens einer Million Euro erwarteten. Neben altruistischen Motiven spürten einige auch einen Erwartungsdruck der Gesellschaft an reiche Familien, sich für das Gemeinwohl zu engagieren, so Boenigk/Schrötgens.

DAX 30: Engagement ohne Strategie

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Mehr als 500 Millionen Euro Sach- und Geldspenden geben die im Deutschen Aktienindex (DAX) notierten DAX-30-Unternehmen jährlich für ihr gesellschaftliches Engagement aus. Doch das Engagement – über das nur 60 Prozent berichteten – sei größtenteils beliebig; nur 17 Prozent der DAX-30-Unternehmen hätten klare Schwerpunkte gesetzt, Wirkungsmessung und Berichterstattung seien meist rudimentär und die Zuständigkeiten für die mit dem Engagement verbundenen Prozesse nur in wenigen Unternehmen klar geregelt. Das berichten die Verfasser der Studie “From Good Intentions to Real Results – Corporate Citizenship of German’s DAX 30 Companies”, goetzpartners und Beyond Philanthropy. Die Studie basiert den Angaben nach auf Recherchen, Befragungen und Expertengesprächen.

Textilien: Verbraucher kennen nachhaltige Labels nicht

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Die Arbeitsbedingungen von Textilarbeiterinnen und -arbeitern in Ländern wie Bangladesch sind spätestens seit dem Einsturz des Fabrikgebäudes Rana Plaza in Bangladesch einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Welche Marken ihre Arbeiter und die Umwelt anständig behandeln, wissen dagegen nur wenige. In einer Umfrage der Kölner Kommunikationsfachfrau Nicole Franken unter 504 Frauen konnten weniger als ein Drittel ein sogenanntes “CSR-aktives Label” nennen, heißt es in einem Bericht des Nachrichtenportals CSR NEWS. Die Kundinnen hätten sich vor allem in den Ladengeschäften informiert.

Schweiz: Konstantes Stiftungswachstum

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In der Schweiz sind 2016 349 gemeinnützige Stiftungen neugegründet worden und 168 wurden liquidiert. Das entspricht ungefähr den Veränderungen des Vorjahres. Die Zahl der Stiftungen in der Schweiz Ende 2016 betrug 13.172. Alle Zahlen sind im Schweizer Stiftungsreport 2017 nachzulesen.

Forderung: Daten für das Gemeinwohl

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Datenerhebungen sollten allen Bürgern zugutekommen, lautet die Forderung eines Impulspapiers, das aus dem Projekt “Gemeinwohl im digitalen Zeitalter” hervorgegangen ist, eine Kooperation der Bertelsmann-Stiftung und der Stiftung Neue Verantwortung. Zivilgesellschaftliche Organisationen sollten die Verwendung von Daten und Datenschutz stärker thematisieren, lautet die Forderung des Papiers. Beispielsweise könne die Auswertung von großen Datenmengen zur Gesundheit der besseren Versorgung der Bevölkerung und somit dem Gemeinwohl dienen; andererseits sei etwa darauf zu achten, dass in der Anlage von Untersuchungen nicht Diskriminierungen Vorschub geleistet werde. Das Papier ist mit “Der Puls der Gesellschaft” betitelt, Verfasserin ist Leonie Beining von der Stiftung Neue Verantwortung.

Nachhaltigkeitsberichte: Parteispenden vermisst

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Die Nichtregierungsorganisation Transparency International vermisst Informationen über Parteispenden und Lobbyarbeit in den Nachhaltigkeitsberichten deutscher Großunternehmen. In ihrer Untersuchung 2016 analysierte sie die Berichte von 19 großen deutschen Unternehmen. Verglichen mit Vorläuferstudien aus den Jahren 2012 und 2014 sei der Gesamtumfang der Berichterstattung gestiegen. Der aktuelle Schwerpunkt der Unternehmen liege auf Arbeitspraktiken und menschenwürdiger Beschäftigung. Die Berichterstattung über politische Aspekte sei dagegen rückläufig.