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Studien und Umfragen

Anzahl der Spender sinkt

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Die Anzahl der privaten Spender ist in Deutschland seit 2005 stark gesunken. Das geht aus der „Bilanz des Helfens“ hervor, einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK), die der Deutsche Spendenrat jährlich in Auftrag gibt und veröffentlicht. Demnach haben im Jahr 2019 nur noch 19,5 Millionen Menschen eine Geldspende getätigt, 2018 waren es noch 20,5 Millionen und im Jahr 2005, als die Erhebung des Spendenrates zum ersten Mal veröffentlicht wurde, waren es noch 34,6 Millionen Personen. Dennoch war das Spendenvolumen 2019 auf hohem Niveau: 5,1 Milliarden Euro gaben die Deutschen letztes Jahr für den guten Zweck – das fünftbeste Ergebnis seit 2005.

Das relativ gute Ergebnis kam dadurch zustande, dass die einzelnen Spender letztes Jahr laut der Studie mit durchschnittlich sieben Mal so häufig wie noch nie etwas für den guten Zweck gegeben haben und die durchschnittliche Spende mit 37 Euro weiterhin auf einem hohem Niveau lag.

Der Spendenrat untersucht nicht nur das Spendenvolumen sondern auch die Anzahl der Spender, die Spendenhäufigkeit und das Alter der Spender, während andere Analysen, wie die des Statistischen Bundesamtes, vor allem die Spendensumme erheben (siehe dazu auch die Nachricht in der Rubrik „Politik und Staat“).

WWW.SPENDENRAT.DE/…/BILANZ_DES_HELFENS_2020.PDF

Frauen haben in NGOs schlechtere Karrierechancen als Männer

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Rund 70 Prozent der Arbeitnehmer im Nichtregierungs- und Stiftungssektor sind Frauen. In den Führungsetagen hingegen haben Männer das Sagen: Nur etwa 30 Prozent der Leitungsebenen und Aufsichtsgremien sind mit Frauen besetzt. Dies zeigt die erste Studie des neu gegründeten Vereins Fair Share of Women, der „Fair Share Monitor 2020“. Allerdings ist die Datenlage der Auswertung dünn: Gerade mal 31 Organisationen hat der Verein für die Studie befragt.

Eine größer angelegte Studie zu dem Thema hat allerdings 2017 die Politikwissenschaftlerin Annette Zimmer im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend durchgeführt. Und auch sie kam zu ähnlichen Ergebnissen: Demnach seien über 75 Prozent der Belegschaft von Non-Profit-Organisationen weiblich. Auf Führungsebene seien Frauen jedoch „kaum beteiligt“.

HTTPS://WWW.FAIRSHAREWL.ORG/…
HTTPS://WWW.ZEIT.DE/…
HTTPS://WWW.BMFSFJ.DE/…

Weniger Menschen spenden

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Die Zahl der privaten Spender in Deutschland ist zurückgegangen, meldete der Deutsche Spendenrat e.V. nach Erhebung der Zahlen von Januar bis September 2019. Bis Ende September seien zwar mit 3,26 Milliarden Euro nur 1,3 Prozent weniger Spenden eingenommen worden als im Vorjahreszeitraum. Doch hätten mit 15,7 Millionen Menschen rund 800.000 Menschen weniger als im Vorjahreszeitraum gespendet. Für die Statistik befragt die Gesellschaft für Konsumforschung jeden Monat rund 10.000 Menschen. Jeweils zu Jahresbeginn veröffentlicht der Spendenrat die komplette Statistik unter dem Titel „Bilanz des Helfens“.
Die Spendenorganisation „Aktion Deutschland Hilft“, die am 2. Dezember 2019 einen Anstieg der Spendensumme in den ersten elf Monaten 2019 um neun Prozent im Vergleich zum Vorjahr meldete, bestätigte auf Nachfrage von bürgerAktiv den rückläufigen Trend. Zwar sei im Vergleich zu 2018 die Zahl der Spender gestiegen. Gegenüber 2017 sei sie jedoch rückläufig.

www.spendenrat.de/…
www.aktion-deutschland-hilft.de/…

Hamburg: Bürgerstiftung analysiert Handlungsbedarf

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Im November 2019 hat die BürgerStiftung Hamburg das Programm „Hamburg imPULS“ gestartet. Ziel ist es, gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie mit der Politik, der Wissenschaft und den Vereinen und Initiativen Lösungen für aktuelle Herausforderungen in der Stadt zu entwickeln. Unter anderem geht es um mangelnde Repräsentanz von Migranten in Entscheidungsstrukturen, ungleiche Bildungschancen, versiegelte Flächen. Grundlage ist ein Bericht der Bürgerstiftung, der den Zustand der Stadt auf der Basis statistischer Daten, städtischer Veröffentlichungen und von Studien anderer Stiftungen sowie Gesprächen mit Schlüsselpersonen analysiert. Dabei wurden drei Themenbereiche in den Blick genommen: Bildungs- und Chancengerechtigkeit, Integration und Teilhabe sowie Umweltbildung und Naturschutz. Im kommenden Jahr will die BürgerStiftung Hamburg Dialogrunden zu den einzelnen Themen veranstalten.

www.buergerstiftung-hamburg.de/hamburg_impuls/
www.buergerstiftung-hamburg.de/…pdf

Baden-Württemberg: Normenkontrollrat fordert Entbürokratisierung

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6,5 Stunden pro Woche – auf das Jahr gerechnet 42 Tage – ist ein mittelgroßer Verein in Baden-Württemberg mit der Bürokratie beschäftigt, besonders mit Datenschutz, Steuerrecht und den Auflagen bei Veranstaltungen. Das hat der Normenkontrollrat Baden-Württemberg ermittelt und 49 Vorschläge vorgelegt, wie die Bürokratie-Belastung reduziert werden könnte. Unter anderem fordert er, Vereine und Ehrenamt im Gesetzgebungsverfahren systematisch zu berücksichtigen, Satzungsänderungen zu vereinfachen, Besteuerungsgrenzen deutlich anzuheben und eine verständlichere Behördensprache. Die Gemeinnützigkeitsprüfung solle nur noch alle fünf Jahre erfolgen und der Katalog der gemeinnützigen Zwecke in der Abgabenordnung überarbeitet werden. Auch beim Arbeitsrecht sieht der Normenkontrollrat Spielraum zur Entbürokratisierung. Die Empfehlungen wurden am 4. Dezember 2019 veröffentlicht („Entbürokratisierung bei Vereinen und Ehrenamt“).

www.normenkontrollrat-bw.de/…

Menschen in den USA und Myanmar helfen am meisten

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Die USA und Myanmar liegen im Durchschnitt der letzten zehn Jahre an der Spitze des World Giving Index, des internationalen Rankings zur Hilfsbereitschaft der Bevölkerung. Die Ausgabe 2019 hat die britische Charities Aid Foundation (CAF) im Oktober 2019 veröffentlicht. Für den Index befragt das Meinungsforschungsinstitut Gallup Organization jedes Jahr weltweit tausende Menschen, ob sie im vergangenen Monat jemand Fremdem geholfen, Geld gespendet oder sich ehrenamtlich für eine Organisation engagiert haben. Die Ausgabe 2019 aggregiert die Daten aus den vergangenen zehn Jahren mit 1,3 Millionen Befragten in 128 Ländern. In den USA und Myanmar bejahten 58 Prozent eine der drei Fragen. Die größten Zugewinne waren in asiatischen Ländern zu verzeichnen. Deutschland liegt mit 43 Prozent auf Platz 18, Schlusslicht der 128 Länder ist mit 16 Prozent China.

www.cafonline.org/…

DIW: Engagement langfristig gestiegen

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Die 68er-Generation engagiert sich auch im Rentenalter, so eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) über ehrenamtliches Engagement in Deutschland. Die Engagementquote der 60- bis 76-Jährigen sei gegenüber 1990 um elf Prozentpunkte auf 33 Prozent gestiegen. Als Ursache machen die Studienautoren – Luise Burkhardt und Prof. Dr. Jürgen Schupp – gute Gesundheit, ein gestiegenes Bildungsniveau und ein positiveres Bild vom Alter in der Gesellschaft aus. Auch das Schülerengagement ist laut der Studie in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, von 27 auf 46 Prozent. Insgesamt engagiert sich mit 32 Prozent knapp ein Drittel der Erwachsenen in Deutschland. Für die Studie, die im DIW-Wochenbericht 42/2019 veröffentlicht ist, werteten Burkhardt und Schupp Daten des Sozioökonomischen Panels (SOEP) aus, einer repräsentativen Langzeiterhebung.

www.diw.de/…

Shell-Jugendstudie: Politikinteresse stagniert

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Ungeachtet der Fridays-for-Future-Bewegung hat sich die Zahl der politisch engagierten Jugendlichen in Deutschland in den vergangenen vier Jahren nicht verändert, meldet die Shell-Jugendstudie. Der Anteil der politisch interessierten Jugendlichen sei sogar von 43 auf 41 Prozent gesunken. Gegenüber den Befragungen von Anfang der 2000er Jahre seien die Werte jedoch gestiegen. Gleich geblieben ist dagegen die Frustration gegenüber Politikern: 71 Prozent der Jugendlichen glauben, dass Politiker sich nicht für ihre Meinung interessieren. Inhaltlich rangiert Umweltschutz in der Rangliste der Interessen oben – vor vier Jahren waren es noch Terror und Krieg. Die Daten werden alle vier Jahre erhoben, die aktuellen Zahlen stützen sich auf persönliche Befragungen von 2.572 Jugendlichen zwischen zwölf und 25 Jahren.

www.shell.de/…

Bürgerstiftungen beleben die Stiftungskultur in Ostdeutschland

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30 Jahre nach der Friedlichen Revolution haben sich die Bürgerstiftungen in Ostdeutschland etabliert und tragen zu einer lebendigen Stiftungskultur bei. Sie sind verlässliche Partner für das Engagement vor Ort. Das geht aus dem „Report Bürgerstiftungen. Fakten und Trends 2019“ der Stiftung Aktive Bürgerschaft hervor. In Ost wie in West lebt demnach knapp die Hälfte der Menschen in einer Region oder einer Stadt mit Bürgerstiftung.
Bei allen Gemeinsamkeiten zeigen sich auch Unterschiede. Die ostdeutschen Bürgerstiftungen nehmen im Durchschnitt mehr Spenden ein und gewinnen mehr Ehrenamtliche für ihre Projekte. Die westdeutschen Bürgerstiftungen haben im Durchschnitt ein fast doppelt so hohes Stiftungskapital aufgebaut und schütten mehr Fördermittel aus.

www.aktive-buergerschaft.de/…buergerstiftungen-in-zahlen/
www.aktive-buergerschaft.de/…Report2019_erweiterteFassung.pdf
www.aktive-buergerschaft.de/buergeraktiv-magazin…

Großbritannien: Einnahmen von Stiftungen sinken

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Stiftungen in Großbritannien haben 2017/18 rund 6,5 Milliarden britische Pfund für wohltätige Zwecke ausgegeben. Knapp die Hälfte davon kam von den 300 größten Stiftungen des Landes. Der Zuwachs lag bei 9,9 Prozent, wenn man die Zuwendungen der größten und weltweit zweitreichsten Stiftung, des Wellcome Trusts, nicht einrechnet, bei der Förderprogramme ausgelaufen sind. Vor allem Familienstiftungen und Stiftungen von Einzelpersonen steigerten ihre Ausgaben. Die Einnahmen der Stiftungen in Großbritannien sind allerdings gefallen, sie betrugen 3,7 Milliarden britische Pfund. Das Vermögen der 300 größten Stiftungen lag bei 67 Milliarden Pfund, der Vermögenszuwachs bei 1,8 Prozent. Die Zahlen hat die Association of Charitable Foundations (ACF) im Report „Foundation Giving Trends 2019“ veröffentlicht.

www.acf.org.uk/…