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Studien und Umfragen

Nichtregierungsorganisationen glaubwürdiger als andere Branchen

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In ihrem zweiten Vertrauensindex stellte die Gesellschaft Public Relations Agenturen (GPRA) e.V. im Februar 2010 die Zusatzfrage: Wie stark vertrauen Sie gemeinnützigen Organisationen? In der Umfrage, die für acht Branchen der deutschen Wirtschaft das ihnen entgegengebrachte Vertrauen ermittelt, erzielten NGOs 78 von 100 möglichen Punkten. Die übrigen Branchen, darunter Gesundheit, Automobil, Energie, Finanzen oder Lebensmittel, erreichten durchschnittlich einen Index-Wert von 38,8 Punkten, wie der Wirtschaftsverband bereits am 22.02.2010 mitteilte. Die Befragung unter jeweils 1.051 Personen wird viermal jährlich von dem Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid als rechnergestützte persönliche Befragung durchgeführt. Die Ergebnisse werden als Mittelwert aus den fünf Vertrauensdimensionen Ehrlichkeit, Gesellschaftliche Verantwortung, Umgang mit Mitarbeitern, Umgang mit Kunden sowie Kompetenz und Qualität gewichtet und dann auf 100 Punkte berechnet.

Handelsblatt: Studie zum Zusammenhang von Spenden und Umsatz

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Soziales Engagement eines Unternehmens führt zu höheren Umsätzen, fasst Hans Christian Müller die US-amerikanische Studie “Is Doing Good Good for You?” aus dem Februar 2010 am 18.03.2010 im Handelsblatt zusammen. “Im Schnitt brachte ein Dollar mehr Spenden sechs Dollar mehr Umsatz und 1,6 Dollar mehr Gewinn.” Allerdings gelte das vorwiegend für den Endkundenmarkt: “Die Konsumenten honorieren es, wenn ein Unternehmen spendabel ist.”

FOCUS: Worldwatch-Studie – Appell an die Zivilgesellschaft

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Michael Odenwald bilanziert im FOCUS vom 12.04.2010 den “Bericht zur Lage der Welt 2010”, den die Heinrich-Böll-Stiftung und der Verein für Nord-Süd-Gerechtigkeit Germanwatch e.V. im März 2010 herausgegeben haben. Unter dem Titel “Transforming Cultures” fordert der Bericht einen Wandel der Konsumkultur zu einem nachhaltigeren Lebensstil. Odenwald listet ermutigende Beispiele für den globalen Kulturwandel.

Borkener Zeitung: Ehrenamtliche Vorstände werden rar

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Mehr als 250.000 Menschen sind als Mitglieder in Münsteraner Vereinen registriert. Dennoch ist es für jeden zweiten Verein schwierig, Ehrenamtliche für die Vorstandsämter zu finden, bezieht sich Karin Völker in der Borkener Zeitung vom 13.04.2010 auf die Ergebnisse einer Studie des Instituts für Non-Profit-Management an der Universität Münster.

USA: Studie zu Bürgerstiftungen erschienen

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Hat sich die Unbeständigkeit der Finanzmärkte auf das Vermögen der US-amerikanischen Bürgerstiftungen (Community Foundations) ausgewirkt? Diese Frage beantwortet der “2009 Columbus Survey” des zentralen Datenregisters für Community Foundations, CF Insights, mit einem klaren Ja. Die Wirtschaftskrise führte im Jahr 2008 bei den US-Community Foundations zu einem Vermögensverlust von 12 Prozent. 2009 wuchs das Vermögen der Bürgerstiftungen wieder und lag zum 31.12.2009 bei den hundert größten Stiftungen mit rund 40 Milliarden US-Doller nur noch knapp 2 Prozent unter dem Wert von 2006. Das Jahr 2009 war der Erhebung zufolge “a mix of recession and recovery”: Die Spendeneinnahmen und Zustiftungen an die hundert größten Community Foundations seien im Vergleich zu 2008 noch einmal um 14 Prozent gesunken und seien damit geringer als die konstant gebliebenen Ausschüttungen von Fördermitteln. Die Daten lassen laut CF Insights darauf schließen, dass die US-Bürgerstiftungen bemüht seien, trotz der in geringerer Höhe verfügbaren Ressourcen sowohl ihre Arbeitsfähigkeit als auch ihre Förderbemühungen aufrecht zu erhalten.

Naturschutzjugend: Studie zur Stärkung der Kinder- und Jugendarbeit

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Nachwuchssorgen auf lokaler Ebene haben den Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. und die Naturschutzjugend (NAJU) motiviert, erstmals die verbandliche Kinder- und Jugendarbeit empirisch zu untersuchen, um Stärken und Defizite zu identifizieren und Ideen zur Weiterentwicklung zu sammeln. In 37 Prozent aller NABU-Ortsverbände wird Kinder- und Jugendgruppenarbeit betrieben, so die Ergebnisse, wobei die Kindergruppen bei Weitem überwiegen. Um auch Jugendliche längerfristig für Umweltengagement zu begeistern, müsse einerseits eine kontinuierliche, kompetente Betreuung sichergestellt werden und andererseits den Jugendgruppen Verantwortlichkeit übertragen und Freiraum für Selbstorganisation gewährt werden. Die Projektarbeit für Naturschutzengagement, bislang ein Bildungs- und Mittelschichtphänomen, müsse verstärkt an Kindergärten und Grundschulen erfolgen, um auch Kinder aus bildungsfernen Schichten und Menschen mit Migrationshintergrund anzusprechen (> Politik und Staat). Die Studie wurde vom Umweltbundesamt (UBA) aus Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) gefördert.

Studien deuten auf starkes Bürgerengagement in Europa hin

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Eine Sekundäranalyse zum freiwilligen Engagement in allen Mitgliedsstaaten der europäischen Union hat die EU-Kommission im Februar 2010 vorgestellt. Danach üben mehr als 22 Prozent der Erwachsenen in der Europäischen Union, zwischen 92 und 94 Millionen Menschen, eine ehrenamtliche Tätigkeit aus. Die ausgewerteten Datenquellen und Länderstudien verwendeten jedoch unterschiedliche Erhebungsmethoden, weshalb die Ergebnisse nur eingeschränkt für einen Vergleich zu verwenden seien, wie die Verfasser von der Beraterfirma GHK Consulting anmerken. Jedoch lassen die Analysen europaweite Trends erkennen. So zeigen die nationalen Berichte eine deutliche positive Korrelation zwischen Bildungsniveau und Beteiligung an Freiwilligentätigkeit. Weiterhin sind in den meisten EU-Ländern erwerbstätige Personen die aktivsten Freiwilligen. Die Studie “Study on Volunteering in the European Union (Freiwilligentätigkeit in der EU)” wurde von GHK im Auftrag der Exekutivagentur Bildung, Audiovisuelles und Kultur (EACEA) der EU-Kommission durchgeführt.

Baden-Württemberg: Studie zur Monetarisierung von Ehrenamt

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Mit der Debatte um Entlohnung im Freiwilligensektor befasst sich das Zentrum für zivilgesellschaftliche Entwicklung (zze) Freiburg in seiner explorativen Studie “Untersuchung zur Monetarisierung von Ehrenamt und Bürgerschaftlichem Engagement in Baden-Württemberg”. Auch wenn sich im Bereich öffentlicher und gemeinwohlorientierter Aufgaben ein zweiter Arbeitsmarkt etabliert habe, geschehe freiwilliges Engagement nach wie vor weitgehend unentgeltlich, so die Autorinnen und Autoren um Thomas Klie und Martina Wegner. Sie entwerfen ein sechsstufiges “Schema für gemeinwohlorientierte Tätigkeiten” zwischen den Polen “Berufliche Tätigkeitsformen mit Gemeinwohlbezug” und “Freiwillige und ehrenamtliche Tätigkeit ohne geldwerte Leistung und Bezahlung”. Für die Praxis raten sie, jeglichen Geldwertbezug transparent zu handhaben, ihn terminologisch abzubilden und von der reinen Zeitspende abzugrenzen. Die Studie, die im Auftrag des Ministeriums für Arbeit und Soziales Baden-Württemberg entstand, soll die Diskussion innerhalb des baden-württembergischen Landesnetzwerks Bürgerschaftliches Engagement fördern.

3. Freiwilligensurvey: Engagement unverändert

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Insgesamt 36 Prozent der über 14-Jährigen in Deutschland waren im Jahr 2009 bürgerschaftlich engagiert, 37 Prozent in Westdeutschland und 31 Prozent in Ostdeutschland. Im Vergleich zur Erhebung für das Jahr 2004 sind die Umfragewerte im 3. Freiwilligensurvey unverändert, gegenüber dem 1. Freiwilligensurvey für das Jahr 1999 sind die Zahlen leicht von 36 Prozent (Westdeutschland) bzw. 28 Prozent (Ostdeutschland) gestiegen. Der Freiwilligensurvey ist eine im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) von TNS Infratest Sozialforschung durchgeführte repräsentative telefonische Bevölkerungsumfrage. Befragt wurden 2009 deutschlandweit mehr als 20.000 Personen. Erste Ergebnisse wurden am 16.02.2010 bekannt gegeben, der Gesamtbericht ist für Juni 2010 angekündigt.

Handelsblatt: Konzept zur Ermittlung des “Social Profit” von Nonprofits

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Wie kann der monetäre Nutzen öffentlich geförderter sozialer Projekte berechnet werden? Im Handelsblatt weist Claudia Schumacher am 09.02.2010 auf ein Verfahren zur Ermittlung des “Social Profit” hin, das vom Beratungsunternehmen Kienbaum Management Consultants GmbH und Peter Eichhorn, Emeritus an der Universität Mannheim, entwickelt wurde. Für die Treberhilfe Berlin gGmbH, die sich um Obdachlose kümmert, errechnet die Studie eine soziale Rendite von 15 Prozent im Jahr 2008, weil “Arbeitslosigkeit, Obdachlosigkeit, Haft oder Psychiatrie mit ihren jeweils hohen Kosten für den Staat vermieden wurden”.