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Studien und Umfragen

Schweiz: Überblicksstudie zu Philanthropie erschienen

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Die neu erschienene Studie “Philanthropie in der Schweiz” von Georg von Schnurbein und Steffen Bethmann vom Centre for Philanthropy Studies (CEPS) der Universität Basel schafft erstmals einen Überblick über die verfügbaren Daten zum freiwilligen privaten Engagement im Alpenland. Das Spendenvolumen von Unternehmen, Privatpersonen und Stiftungen für den gemeinnützigen Sektor schätzen die Autoren in ihrer Sekundäranalyse auf jährlich rund 3 Milliarden Schweizer Franken, den monetären Gegenwert freiwillig geleisteter Arbeit mit Bezug auf das Jahr 2004 auf bis zu 31 Milliarden Franken. Die Spendenquote beziffern sie mit etwa 75 Prozent. Für exakte Aussagen über die Leistungskraft des Dritten Sektors in der Schweiz müssten jedoch künftig gesicherte empirische Daten erhoben werden, fordern die Verfasser.

FASPO-Umfrage zu Sponsoring: Sport ist Spitzenreiter

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148 Unternehmen aus Deutschland und der Schweiz beteiligten sich im Mai 2009 an einer Umfrage des Fachverbandes für Sponsoring und Sonderwerbeformen e.V. (FASPO) über die Sponsoringstrukturen in Unternehmen. Die Ergebnisse, die am 29.11.2009 veröffentlicht wurden, zeigen, dass in den meisten Unternehmen die Geschäftsführung oder die Marketingabteilung über Sponsoringmaßnahmen entscheiden, die dann vorwiegend von der Marketing- oder Sponsoringabteilung umgesetzt werden. Für 82 Prozent der 131 auf diese Frage antwortenden Unternehmen ist Sport das vorrangige Sponsoringfeld, gefolgt von Kultursponsoring mit 34 Prozent. Soziales und Bildung bringen es dagegen nur auf jeweils 16 Prozent.

World Economic Forum-Umfrage auf Facebook: Finanzkrise gleich Wertekrise

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Der Auffassung, “dass die derzeitige Wirtschaftskrise auch eine Krise der Ethik und der Werte ist”, sind zwei Drittel von insgesamt 130.000 Personen aus zehn G-20-Ländern, die im Januar 2010 von der Stiftung World Economic Forum (WEF) über das soziale Netzwerk Facebook zur Rolle des Glaubens bei internationalen Angelegenheiten befragt wurden. Lediglich 25 Prozent von ihnen glauben, dass internationale Unternehmen in ihren Tätigkeitsfeldern einen wertbasierten Ansatz verfolgen; kleinen und mittelständischen Unternehmen hingegen trauen es mehr als 40 Prozent der Befragten zu. Der im Vorfeld des WEF-Jahrestreffens in Davos veröffentlichte Bericht mit dem Titel “Faith and the Global Agenda: Values for the Post-Crisis Economy” steht in englischer Sprache online zur Verfügung.

Saarland: “Sozialstudie Saar” zu zivilgesellschaftlicher Partizipation

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Den Autorinnen und Autoren der am 07.01.2010 in Saarbrücken vorgestellten “Sozialstudie Saar – Teilhabe und sozialer Zusammenhalt im Saarland” zufolge herrscht eine überdurchschnittliche zivilgesellschaftliche Partizipation im südwestlichen Bundesland. Als Indikatoren ziehen die Verfasser die Mitgliedschaft in Vereinen und Organisationen sowie die Engagementquote heran. In der 230-seitigen Studie heißt es auf Seite 198 folgende mit Bezug auf den Freiwilligensurvey 2004: “Im Vergleich der Bundesländer liegen zwar keine gesonderten Ergebnisse für das Saarland vor, aber die hohen Engagementquoten der nächstgelegenen Länder … sowie die Trendaussage eines Gefälles zwischen geringerem Engagement im Norden und höherem Engagement in den süddeutschen Ländern lässt darauf schließen, dass auch im Saarland von einem überdurchschnittlichen Engagement der Bürgerinnen und Bürger auszugehen ist.” In Auftrag gegeben wurde die empirische Studie vom Ministerium für Justiz, Arbeit, Gesundheit und Soziales des Saarlandes beim Otto-Blume-Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik e.V. (Köln).

Verbraucherumfragen: Soziales Engagement zahlt sich für Unternehmen aus

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Sechs von zehn Deutschen erwarten von Unternehmen, dass sie sich sozial engagieren. Das ist ein zentrales Ergebnis der dritten jährlichen goodpurpose-Verbraucherstudie der PR Agentur Edelman, die am 27.10.2009 veröffentlicht wurde. Soziales Engagement sei für den Erfolg einer Marke immer wichtiger, müsse jedoch glaubwürdig sein und im Einklang mit den Markenwerten und der Markenpositionierung stehen. Die Agentur rät unter dem Motto “Mutual Social Responsibility”, soziales und unternehmerisches Engagement gleichwertig zu behandeln und die Konsumenten in das Unternehmensengagement zu involvieren. Befragt wurden 6.000 Personen in zehn Ländern, darunter Brasilien, China, die USA und Deutschland.
Auch als Arbeitnehmer bevorzugen die Deutschen Unternehmen, “die sich durch einen hohen ethischen und sozialen Anspruch auszeichnen”. Das ergab die internationale Erhebung “Kelly Global Workforce Index” des Personaldienstleisters Kelly Services unter fast 100.000 Arbeitnehmern in 34 Ländern, davon über 2.000 in Deutschland. Für 61 Prozent der Befragten ist ethisches Verhalten eines potentiellen Arbeitgebers “besonders wichtig”; 91 Prozent bevorzugen Unternehmen als Arbeitgeber, die als sozial und ethisch verantwortungsvoll bekannt sind. Mehr als ein Drittel der Befragten würde ein geringeres Gehalt oder eine Degradierung in Kauf nehmen, um für ein Unternehmen mit einer einwandfreien Reputation zu arbeiten, so die am 05.11.2009 in Deutschland publizierte Umfrage.

Gesetz “Hilfen für Helfer” evaluiert

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Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) hat im Auftrag des Bundesministeriums der Finanzen (BMF) das “Gesetz zur weiteren Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements” auf dessen Wirkung hin evaluiert. Das Gesetz hat danach kurzfristig die Anzahl der Stiftungsgründungen erhöht: Im Jahr 2007, als das Gesetz rückwirkend zum 01.01.2007 in Kraft trat, wurden 24 Prozent mehr Stiftungen errichtet als im Vorjahr; 2008 wurden noch 10 Prozent mehr Stiftungen gegründet als vor der Einführung des Gesetzes. Eine erhöhte Spendenbereitschaft durch die verbesserte steuerliche Förderung von Spenden und Mitgliedsbeiträgen kann aufgrund der Studienergebnisse bislang nicht eindeutig belegt werden. (> Kommentar)

FJNSB: “Sozialkapital und Integration – Überforderte Zivilgesellschaft?”

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Das Forschungsjournal Neue Soziale Bewegungen (Heft 3 – September 2009) widmet sich dem Thema Sozialkapital und neue soziale Ungleichheiten. Petra Böhnke untersucht den Zusammenhang von mangelnden Ressourcen und Partizipationschancen in der Europäischen Union und kommt zu dem Schluss: “Arm sein in den reichsten Ländern der EU mit weit reichenden Sozialschutzregelungen bedeutet in hohem Maße sozialen Ausschluss.” Armut habe zudem Einfluss auf das bürgerschaftliche Engagement: Eine Analyse der Daten aus der Längsschnittstudie “Sozio-oekonomisches Panel” 2008 ergebe, dass soziale Einbindung und bürgerschaftliches Engagement ungleich verteilt und für arme Menschen schwerer zugänglich seien. “Wenn das ‘Projekt Zivilgesellschaft’ in der Hauptsache von den Mittelschichten getragen wird (Nolte 2003) und Armutserfahrungen aus der Mittel- und Oberschicht zunehmen, geben diese Entwicklungen durchaus Anlass zur Sorge”, so Böhnke. – Frank W. Heuberger präsentiert mit Birger Hartnuß die Ergebnisse seiner qualitativen Studie “Topmanagement in gesellschaftlicher Verantwortung. Wie Wirtschaftsführer in Deutschland gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen”, die am Centrum für Coporate Citizenship Deutschland entstand. Fazit: Der Begriff Zivilgesellschaft ist in der Wirtschaftswelt noch nicht angekommen. Zwar hätten Unternehmen Erfahrung in der Zusammenarbeit mit NGOs gesammelt, aber eine Kooperation auf Augenhöhe setze “auch und vor allem ein angemessenes Verständnis der Zivilgesellschaft und des Dritten Sektors als gesellschaftlicher Sphäre” voraus, so die Autoren. – Die Einleitung der Herausgeber mit einer Diskussion des Begriffs Sozialkapital nach Robert D. Putnam und Pierre Bourdieu sowie Abstracts der einzelnen Beiträge können online eingesehen werden.

Handelsblatt: Bewerber suchen engagierte Unternehmen

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Kirsten Ludowig stellt im Handelsblatt vom 31.08.2009 Umfrageergebnisse vor, die nahe legen, dass vor allem junge Bewerberinnen und Bewerber trotz der Wirtschaftskrise darauf achten, ob Unternehmen verantwortlich handeln. “Manchen Studenten fällt es schwer, Unternehmen, die sie für ähnlich attraktiv halten, gegeneinander abzugrenzen. CSR-Engagement kann hier das Zünglein an der Waage sein”, zitiert Ludowig den Geschäftsführer des Instituts für Personalmarketing Trendence, Holger Koch.

Österreich: Erster Freiwilligenbericht erschienen

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Das österreichische Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz stellte am 18.06.2009 den “1. Bericht zum freiwilligen Engagement in Österreich” vor. Ihm zufolge waren 2006 im Alpenland gut 3 Millionen Menschen – 43,8 Prozent der Gesamtbevölkerung ab 15 Jahren – freiwillig engagiert, jeweils rund die Hälfte in formellen Organisationen und informellen Strukturen wie etwa der Nachbarschaftshilfe. Im Vergleich zum Jahr 2000, in dem durch persönliche Befragungen erste Daten erhoben wurden, ist das wöchentliche Arbeitszeitvolumen der Engagierten um knapp 12 Prozent zurückgegangen. Die Studie wurde vom Institut für interdisziplinäre Nonprofit Forschung an der Wirtschaftsuniversiä̈t Wien (NPO-Institut) durchgeführt.

Studie zur Zivilgesellschaft in Ostdeutschland

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Bereits im Mai 2009 wurde die Studie “Entwicklung der Zivilgesellschaft in Ostdeutschland” veröffentlicht. Im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und des Beauftragten für die neuen Bundesländer, Wolfgang Tiefensee, analysieren die Autorinnen und Autoren auf Grundlage der Daten aus den Freiwilligensurveys 1999 und 2004 die Besonderheiten der ostdeutschen Zivilgesellschaft. Zwanzig Jahre nach dem Mauerfall hat die aktive Beteiligung am freiwilligen Engagement in Ostdeutschland zwar noch nicht den gleichen Stand wie in Westdeutschland erreicht, doch ist zwischen 1999 und 2004 eine deutliche Steigerung zu verzeichnen, so ein Ergebnis. Zudem ähneln sich die Funktions- und Arbeitsweise der Zivilgesellschaften in Ost- und Westdeutschland aufgrund des weitgehend einheitlichen Institutionen- und Organisationenrahmens der gesamtdeutschen Zivilgesellschaft. Die Studie ist online vollständig veröffentlicht.