taz: Aufkleber, Hüttendörfer und ein Happy End

Sie klebten nicht nur Aufkleber auf Kühlerhauben, sondern auch Plakate, sie demonstrierten, besetzten Bauplätze, bauten Hüttendörfer, schlugen Schlachten mit der Polizei und wurden nass: Die Geschichte der Anti-AKW-Bewegung, des Protestes gegen die Atomkraftwerke in Deutschland, begann in den 1970er-Jahren und endete am 15. April 2023, als die letzten drei Kraftwerke vom Netz gingen. Ein Happy End aus Sicht der Atomkraftgegner. In der tageszeitung (taz) blickte am 11. April 2023 Reimar Paul auf die Proteste zurück und schrieb über fünf Jahrzehnte voller Utopien und voller Kraft, voller Zusammenschlüsse und Spaltungen, und auch eine Geschichte voller Rückschläge – es wurden ja Kraftwerke gebaut, den Protesten zum Trotz. „Die Erfolge überwiegen“, meint Paul jedoch. Die Bewegung „deckt die Skandale um verstrahlte Atommüllbehälter und das marode Atomlager Asse auf. Sie stößt den Ausbau der erneuerbaren Energien an, sorgt dafür, dass sich Wind und Sonne ungeachtet aller Torpedierungsversuche durch Konzerne und Regierungen als verlässlicher Energieträger etablieren können.“ Für die Engagierten, mit denen er sprach, ist trotzdem noch nicht alles vorbei – da sind ja noch der Müll, eine Urananreicherungsanlage und eine Brennelementefabrik. Der Beitrag hat den Titel „Atomkraft? Tschüs und nein danke!“

TAZ.DE/GESCHICHTE-DER-ANTI-AKW-BEWEGUNG/!5924964&S=TSCH%C3%BCS

, Ausgabe 243 April 2023