Das Spendenversprechen der US-Milliardäre wird von Verbänden des Dritten Sektors in Deutschland überwiegend positiv beurteilt. Der Bundesverband Deutscher Stiftungen e.V. begrüßte die US-Initiative am 05.08.2010: “Was für ein großartiger Impuls für unsere Gesellschaft könnte von einer ähnlichen Gemeinschaftserklärung deutscher Vermögender ausgehen. Wenn sich nur einige weitere der 53 Milliardäre in Deutschland die Aktion von Gates und Co. zum Vorbild nehmen, wird sich das Gesamtkapital der Stiftungen in Höhe von aktuell rund 100 Milliarden Euro auf einen Schlag erhöhen. In den Händen der Wohlhabenden liegt ein starker Hebel, den sie gemeinsam nutzen sollten.”
Auch der Deutsche Fundraising Verband e.V. plädierte am 09.08.2010 für eine europäische Reichen-Initiative. “So könnte in der Öffentlichkeit ein höheres Bewusstsein dafür geschaffen werden, wie stark sich viele Menschen finanziell engagieren.”
Felix Kolb, Mitglied des Stiftungsrats der Bewegungsstiftung, betont am 08.08.2010 im Deutschlandfunk, dass eine höhere Besteuerung von Vermögen gerechter und demokratischer wäre als große Spenden Einzelner.
Rupert Graf Strachwitz, Direktor des Maecenata Institut für Philanthropie und Zivilgesellschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin, lobt in einer Stellungnahme am 09.08.2010 das US-amerikanische Spendenversprechen: “Die Aktion von Buffett und Gates wird nicht nur unsere Philanthropie, sondern auch unsere Gesellschaft insgesamt grundlegend verändern. […] Freiwilligkeit hat eine neue Dimension bekommen. Auch Deutschland wird davon erfasst werden.” Strachwitz betont, dass zum freiwilligen Handeln jedoch auch das nötige Wissen gehöre: “Oft liegt die Kompetenz bei denen, die über Engagement, aber gerade nicht über große finanzielle Mittel verfügen. Sie bilden den Kern der Zivilgesellschaft und dürfen von den Philanthropen nicht an die Wand gedrückt werden.”
The Giving Pledge: Reaktionen im Dritten Sektor
, Ausgabe 104 August 2010