Info-Kampagne: Haustiere richtig halten

Die Tierhilfe-AG des Freien Gymnasiums Joachimsthal hat eine Kampagne gestartet, um über artgerechte Tierhaltung aufzuklären, bevor Tierliebe aus Unwissenheit oder Überforderung zum Problem wird – unser sozialgenial-Projekt des Monats Juli 2025.

Beobachtungen im Alltag hatten bei den Schülerinnen und Schülern den Eindruck erweckt, dass manche Tierhalter mit ihren Tieren überfordert sind – sei es aus Unwissenheit, Zeitmangel oder finanziellen Gründen. Deshalb entwickelten sie eine Präventionskampagne, um Tierhalter über Bedürfnisse, Haltungsbedingungen und Kosten verschiedener Haustiere zu informieren.

Hauptproblem: zu wenig Zeit für die Tiere

Um den tatsächlichen Informationsbedarf zu klären, entwickelte die AG eigene Fragebögen und führte eine Umfrage an ihrer Schule sowie einer Grundschule durch. Rund 500 Fragebögen wurden ausgewertet. Das am häufigsten genannte Problem: zu wenig Zeit für die Tiere. Die am häufigsten genannten Haustiere: Katzen und Hunde.

Für ihre Kampagne recherchierten die Schülerinnen und Schüler intensiv zu den Haltungsbedingungen unterschiedlicher Tiere. Dabei beschäftigten sie sich beispielsweise mit dem Körperbau verschiedener Tierarten, um daraus auf deren Bedürfnisse schließen zu können – von Auslauf und Beschäftigung bis zur Ernährung.

Zudem holten sie sich fachliche Unterstützung vom Tierheim Ladeburg, einer Katzenzüchterin und einem Hundetrainer. Besonders eindrücklich: Die Bedeutung kognitiver Auslastung – Tiere wollen nicht nur versorgt, sondern auch beschäftigt und gefordert werden. Auch im Fachunterricht spielte das Thema eine Rolle: in Biologie und in Lebensgestaltung – Ethik – Religion (LER), in Klasse 8 im Zusammenhang mit „Mensch und Natur“ und in Klasse 9 in der Einheit zum Tierschutz.

Die gesammelten Informationen bereiteten die Schülerinnen und Schüler für einen Flyer und ihren Instagram-Kanal auf. Verteilt wurde das Material beim Elternsprechtag, am Tag der offenen Tür, am Schwarzen Brett und im Supermarkt vor Ort – für alle, die ein Tier haben oder sich eines anschaffen wollen.

Überforderung wird nicht immer als solche wahrgenommen

Ein wichtiger Zwischenschritt war eine frühere Befragung in einem Seniorenheim. Dort gaben alle Befragten an, keine Unterstützung bei der Tierhaltung zu benötigen. Die Jugendlichen werteten dieses Ergebnis nicht als Rückschlag, sondern zogen daraus eine neue Hypothese: Überforderung wird oft nicht als solche wahrgenommen. In der Folge überarbeiteten sie ihre Fragen und richteten die Kampagne gezielt an Schüler und Familien.

Die Tierhilfe-AG trifft sich einmal pro Woche für zwei Schulstunden. Im nächsten Schuljahr wird die Tierhilfe-AG mit der GiF-AG (Gemeinsame Interessensförderung) zusammengelegt, um Engagementprojekte schulweit zu bündeln und deren Sichtbarkeit zu erhöhen.

Schule: Freies Joachimsthaler Gymnasium, Brandenburg | Schulform: Gymnasium | Dauer: ein Schuljahr | Engagiert: 12 Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 bis 10 | Außerschulische Partner: Tierheim Ladeburg, Katzenzüchterin, Hundetrainer | Im Stundenplan verankert: als Arbeitsgemeinschaft | Unterrichtsverknüpfung: Biologie, Lebensgestaltung – Ethik – Religion (LER) | sozialgenial-Projekt des Monats:  Juli 2025

10, 7, 8, 9, Brandenburg, Gesellschaftswissenschaften, Gymnasium, Integration und Teilhabe, MINT, SDG 4: Hochwertige Bildung, sozialgenial-Projekt des Monats