Ein Gratis-T-Shirt mit Totenkopf und dem Aufdruck “Hardcore Rebellen – National und Frei”? Das nahmen die Besucher des rechtsextremen Musikfestivals “Rock für Deutschland” in Gera Anfang August 2011 gerne als Geschenk entgegen. Doch die “Trojaner-Hemden” trugen unter dem Totenkopf eine andere Botschaft, die erst nach dem Waschen zu Tage trat: “Was dein T-Shirt kann, kannst du auch – Wir helfen dir, dich vom Rechtsextremismus zu lösen” verkündete das Hemd, auf dem dann auch die Kontaktdaten der Berliner Aussteigerinitiative Exit-Deutschland standen. “Mit den T-Shirts wollten wir unser Angebot in der Szene bekannter machen und vor allem die jungen und noch nicht so gefestigten Rechtsextremen ansprechen”, so Bernd Wagner, der Gründer von Exit-Deutschland. Exit finanziert sich durch Spenden und wird durch die Amadeu Antonio Stiftung sowie das Bundesprogramm “Xenos Ausstieg zum Einstieg” gefördert. Die 250 Trojaner-T-Shirts hatte Exit über eine Person mit falscher Identität als vermeintliche Spende an den Festivalveranstalter, die Thüringer Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD), übergeben.
Trojaner-T-Shirt täuscht Rechtsextreme
, Ausgabe 115 August 2011