20 Prozent der Deutschen spenden laut eigener Aussage jedes Jahr Geld für wohltätige Zwecke. Damit gibt es in Deutschland weit weniger monetäre Spender als im übrigen Europa (durchschnittlich 35 Prozent) oder den USA (41 Prozent). Das ergab eine internationale Umfrage zum Thema “Charity” des Wall Street Journal Europe und der Marktforscher des GfK e.V., bei der im Frühjahr 2011 insgesamt 13.950 Personen über 15 Jahren in 14 Ländern befragt wurden. Zentrale Ergebnisse veröffentlichte der GfK Verein am 21.06.2011. Drei Viertel der deutschen Spender investieren jährlich zwischen 1 und 200 Euro in gemeinnützige Zwecke. 11 Prozent geben 200 bis 500 Euro. In Großbritannien und Schweden ist dieser Anteil doppelt so hoch, und in den USA liegt er bei 19 Prozent. Keinerlei Spenden tätigt knapp die Hälfte der Deutschen: 35 Prozent können es sich nicht leisten, 14 Prozent haben kein Interesse. Am häufigsten spenden die Deutschen für Not leidende Kinder (34 Prozent) sowie für Hilfsprojekte gegen Armut (28 Prozent), für Katastrophenhilfe und religiöse Organisationen (jeweils 27 Prozent). Insgesamt gaben 44 Prozent der befragten Europäer an, jährlich Geld oder Zeit zu spenden, wobei die Niederlande mit 77 Prozent am oberen Ende der Skala lagen, die Türkei mit 9 Prozent am unteren Ende.
Umfrage: Deutsche spenden weniger Geld als andere Europäer
, Ausgabe 113 Juni 2011