Ein Viertel der Deutschen will weniger spenden

Die Mehrheit der Deutschen bleibt der Corona-Krise zum Trotz am Jahresende spendenbereit. Für gut die Hälfte der Menschen (55 Prozent) ändert sich beim Thema Spenden nichts. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag des gemeinnützigen Analyse- und Beratungshauses Phineo hervor. Fast ein Viertel (23,2 Prozent) der Befragten gab aber an, in diesem Jahr wegen der Corona-Pandemie „eher weniger“ oder „eindeutig weniger“ für soziale oder gemeinnützige Zwecke spenden zu wollen als vor der Krise. 12,7 Prozent der Befragten sagten hingegen, wegen Corona „eher mehr“ oder „eindeutig mehr“ Geld spenden zu wollen. Besonders häufig gaben die Wählerinnen und Wähler von AfD (61 Prozent) und FDP (43 Prozent) an, wegen der Corona-Pandemie weniger spenden zu wollen. Im Vergleich dazu sagen das nur 7,4 Prozent der Grünen-Wähler.

Obwohl mehr als 23 Prozent der Befragten weniger spenden wollen, scheint das Spendenaufkommen in der Corona-Krise bisher allerdings nicht eingebrochen zu sein, im Gegenteil: Die Spendeneinnahmen der großen Spendenorganisationen in Deutschland sind im ersten Halbjahr 2020 sogar um 11,6 Prozent gestiegen. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage des Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) unter den 30 Organisationen im DZI Spenden-Index. 21 dieser Organisationen verzeichnen einen Zuwachs der Spendeneinnahmen, bei neun ist das Spendenaufkommen gesunken. Für kleinere Organisationen sieht es allerdings schlechter aus: Nur bei 29 Prozent von ihnen sind die Geldspenden von Januar bis August 2020 gestiegen, bei 38 Prozent von ihnen jedoch gesunken.

www.phineo.org/…
www.dzi.de/…

Ausgabe 217 November-Dezember 2020