Was Staat und Wirtschaft gegen Menschenrechtsverletzungen durch Unternehmen tun sollten, fasste der Sonderberichterstatter der Vereinten Nationen für Menschenrechte und transnationale Unternehmen, John Ruggie, Ende November 2010 in einem Diskussionspapier zusammen. Staaten müssten ihre Bürger vor Menschenrechtsverletzungen durch Unternehmen schützen (“Protect”), so Ruggie, Unternehmen bräuchten Managementsysteme, die Menschenrechtsschutz in der gesamten Wertschöpfungskette gewährleisteten (“Respect”), und Opfer von Menschenrechtsverletzungen sollten ihre Rechte leichter geltend machen können (“Remedy”), so Ruggie. Die finale Version von “Guiding Principles for the Implementation of The United Nations ‘Protect, Respect and Remedy’ Framework” soll im Juni 2011 veröffentlicht werden.
Die European Coalition for Corporate Justice (ECCJ) hält Ruggies Entwurf für verbesserungsfähig. Die Allianz von mehr als 250 europäischen Nichtregierungsorganisationen veröffentlichte zudem Ende November 2010 selbst einen Bericht über juristische Möglichkeiten, das europäische Regelwerk für Unternehmensverantwortung anzupassen und Verantwortung auch über Nationengrenzen hinweg einfordern zu können. Mitglieder von ECCJ sind unter anderem Amnesty International, Greenpeace und Oxfam sowie das deutsche Netzwerk Unternehmensverantwortung CorA.
UN: Diskussionspapier zum Menschenrechtsschutz in Unternehmen
, Ausgabe 108 Januar 2011