Unterausschuss Bürgerengagement: Infrastruktureinrichtungen evaluiert

Die Ergebnisse der Evaluierung sogenannter engagementfördernder Infrastruktureinrichtungen standen auf der Tagesordnung des Unterausschusses “Bürgerschaftliches Engagement” des Deutschen Bundestags am 23. Mai 2012. Verständnisvoll aufgenommen wurde die Botschaft des Hallenser Soziologen Holger Backhaus-Maul, die Zukunft der Freiwilligenagenturen hänge nicht vom Konzept ab, sondern vom politischen Willen zur institutionellen Förderung. Backhaus-Maul hat zusammen mit Prof. Dr. Karsten Speck von der Universität Oldenburg erstmals die seit 30 Jahren bestehenden Agenturen grundlegend erforscht und stellte die Studie “Freiwilligenagenturen in Deutschland” im Unterausschuss vor.
Kritische Nachfragen und spitze Anmerkungen mussten sich Dr. Christoph Emminghaus und Anna Iris Henkel von der Rambøll Management Consulting gefallen lassen. Die beiden Berater hoben in der Präsentation ihrer Untersuchung “Lokale Infrastruktur für alle Generationen” hervor, dass sich in jedem Mehrgenerationenhaus ungefähr 50 Freiwillige engagierten und noch vor den hauptamtlichen Mitarbeitern die meisten Arbeitsstunden leisteten. Die Nachfrage der Parlamentarier ergab, dass es sich dabei meist um Freiwilligendienstleistende handelt. Vertreter der Opposition stellten in Frage, dass das Konzept der Mehrgenerationenhäuser dazu geeignet sei, die lokale Engagementinfrastruktur zu stärken.
Die Untersuchungen “Freiwilligenagenturen in Deutschland” und “Lokale Infrastruktur für alle Generationen” sind im Buchhandel erhältlich.

, Ausgabe 123 Mai 2012, Recht & Politik