Nachdem beim Einsturz eines Fabrikgebäudes in Bangladeschs Hauptstadt Dhaka mehr als 1.100 Menschen sterben mussten, wollen jetzt mehr als 30 internationale Einzelhandelsunternehmen ein Abkommen zur Brandschutz- und Gebäudesicherheit unterzeichnen. Es wurde von den internationalen Gewerkschaftsdachverbänden IndustriALL und UNI, der Clean Clothes Campaign (CCC), dem Workers Rights Consortium (WRC) und nationalen Gewerkschaften aus Bangladesch entwickelt. Das Abkommen enthält Regelungen zu unabhängigen Inspektionen mit öffentlichen Berichten, verpflichtende Instandsetzungsmaßnahmen und entsprechender Kostenbeteiligung der internationalen Auftraggeber. Vor dem Unglück hatten lediglich das deutsche Handelsunternehmen Tchibo und das US-Unternehmen PVH das Abkommen unterzeichnet. Nach dem Unglück sind die meisten großen Textilunternehmen auf den Zug aufgesprungen, unter anderen H&M, Otto, KiK, auch die Discounter Aldi und Lidl und der Handelskonzern Metro.
Nichtregierungsorganisationen haben das Abkommen zwar begrüßt. Allerdings wies die Hilfsorganisation medico international darauf hin, dass die Zustände in anderen asiatischen Ländern wie Pakistan, Kambodscha oder Sri Lanka nicht besser seien als in Bangladesch. Medico forderte internationale rechtlich verbindliche Regelungen.
Bangladesch: Unternehmen unterzeichnen Abkommen
, Ausgabe 134 Mai 2013