Die großen Parteien würden sich zwar verstärkt für die Förderung von bürgerschaftlichem Engagement einsetzen, nähmen die organisierte Zivilgesellschaft aber kaum noch als Partner in der politischen Willensbildung wahr. Das ist eine der zentralen Aussagen einer Studie mit dem Titel „Brücken bauen für die Demokratie – Zum Verhältnis von Parteien und Zivilgesellschaft“, die die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung Mitte Mai 2020 herausgegeben hat.
Gleichzeitig würden zivilgesellschaftliche Organisationen ihre Verbindungen zu Parteien zunehmend aus „instrumentellen Gründen pflegen und ihnen oftmals kritisch gegenüberstehen, anstatt Parteien als gewinnbringende Partner zu verstehen“. Im Ergebnis stünden Volksparteien und organisierte Zivilgesellschaft in einem distanzierten und instrumentellen Verhältnis zueinander, heißt es in der Studie, für die die Autoren die zu dem Themenbereich vorliegende Literatur ausgewertet haben.
Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass für die Volksparteien „der (Wieder)Aufbau von Brücken – sowohl zu den ‚traditionellen’ als auch zu neuen zivilgesellschaftlichen Organisationen – für die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts und der repräsentativen Demokratie von besonderer Bedeutung ist”.