„Vom Olymp in den Krieg“  

Ein Französischkurs des Dortmunder Goethe-Gymnasiums hat im Rahmen des Friedensprojekts „Vom Olymp in den Krieg“ das Schicksal von Leistungssportlern während des Ersten Weltkriegs untersucht – unser sozialgenial-Projekt des Monats Oktober.  

Partner des Projekts waren der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge sowie zwei französische Schulen in Albert, einer kleinen Stadt im Norden Frankreichs. Im Ersten Weltkrieg erlangte Albert durch die Schlacht an der Somme 1916, bei der mehr als eine Million Soldaten getötet oder verwundet wurden, traurige Berühmtheit.

„Friedensarbeit ist auch und gerade wieder heute von bedeutender Tragweite. Ihr in internationaler Begegnung nachzuspüren ist Ziel des Projekts“, heißt es auf der Website des Goethe-Gymnasiums. Die Zehntklässler setzten das Thema „Vom Olymp in den Krieg“ und recherchierten zunächst, wie der Erste Weltkrieg die sportliche Karriere von deutschen und französischen Olympioniken und Leistungssportlern beeinflusst hat. Dieser Zugang lag nahe: Das Goethe-Gymnasium in Dortmund ist eine von 18 Sportschulen in Nordrhein-Westfalen.

Nach den Herbstferien reiste der Französischkurs für eine Woche nach Albert. Hier stand – gemeinsam mit französischen Schülern – die Besichtigung des „circuit de souvenir“ (Erinnerungs-Rundweg über Kriegsfriedhöfe des Ersten Weltkriegs) auf dem Plan, wo die Dortmunder auch die Biografien der zwölf Spitzenathleten vorstellten: Fast alle wurden im Krieg getötet oder verstümmelt, kaum einer konnte seine Karriere fortsetzen.

Fußball verbindet – über alle (Schützen-)Gräben hinweg

Friedensarbeit und Völkerverständigung waren das Ziel der Reise, deswegen begegneten sich die deutschen und französischen Schülerinnen und Schüler auch auf dem Fußballfeld: Historisches Vorbild ist der Weihnachtsfrieden von 1914. Damals lagen sich Deutsche, Briten, Belgier und Franzosen in den flämischen Schützengräben nahe der Stadt Ypern gegenüber. Dann geschah ein Wunder: Die Feinde riefen einen spontanen Waffenstillstand aus. Von irgendwo tauchte ein Fußball auf, und die Soldaten begannen zu kicken, zwischen den Schützengräben, mit Mützen als Toren. 108 Jahre später spielten deutsche und französische Schülerinnen und Schüler in gemischten Teams gegeneinander.

Auch Kunst sollte bei der Projektfahrt nicht zu kurz kommen, gemeinsam entwickelten die Jugendlichen beider Nationen eine Flashmob-Choreografie. Die Dortmunder waren begeistert von der Fahrt, „hin und weg vom herzlichen Willkommen der französischen Schüler“, wie die Lehrerin Kirsten Braun berichtet. Wieder zurück am Goethe-Gymnasium geht es ans Aufzeichnen der Recherchen und der Reise: Geplant ist eine Dokumentation im Dortmunder Radiosender 91,2, die anschließend auch als Podcast abrufbar sein wird.

Schon jetzt steht fest, dass sich das Projekt verstetigen wird mit weiteren Besuchen nachfolgender Kurse.

Schule: Goethe-Gymnasium Dortmund | Schulform: Gymnasium | Dauer: ein Schulhalbjahr | Engagiert: 20 Schülerinnen und Schüler einer 10. Klasse | Partner: Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge sowie zwei französische Schulen in Albert (Département Somme) | Im Stundenplan verankert im: Fachunterricht | Unterrichtsverknüpfung: Französisch, Geschichte, Sport, Kunst, Religion | Mehr Informationen zum Projekt: https://goethe-gymnasium-dortmund.de/index.php/works-details/frankreich-projekt-friedensarbeit.html | sozialgenial-Projekt des Monats: Oktober 2022

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