Vom Taschengeld bis zum Millionenerbe – Bürger spenden und stiften mehr denn je an lokale Bürgerstiftungen

Aktive Bürgerschaft legt Länderspiegel Bürgerstiftungen 2014 mit Fakten und Trends vor

Berlin, 24.09.2014 – Bürgerstiftungen gewinnen weiter an Attraktivität bei Stiftern und Spendern: Diese stifteten 33 Millionen Euro zu und spendeten 12 Millionen Euro im Jahr 2013 an Bürgerstiftungen, das ist mehr denn je. Mehr Stifter vertrauen ihre eigene Stiftung ihrer lokalen Bürgerstiftung an. Dies zeigt der „Länderspiegel Bürgerstiftungen. Fakten und Trends 2014“, den die Aktive Bürgerschaft zum Tag der Stiftungen am 1. Oktober vorlegt. „Vom Taschengeld bis zum Millionenerbe – wenn Menschen in ihrer Stadt oder Region etwas bewegen wollen, wählen sie Bürgerstiftungen als Partner. Denn Bürgerstiftungen bündeln Geld und Bürgerengagement vor Ort und behaupten sich auch in Niedrigzinszeiten“, sagt Dr. Stefan Nährlich, Geschäftsführer der Aktiven Bürgerschaft.

378 Bürgerstiftungen gibt es in Deutschland. 39 Millionen Menschen leben im Einzugsgebiet einer Bürgerstiftung und können sich als Stifter, Spender und Ehrenamtliche engagieren oder Förderung beantragen. Bürgerstiftungen gibt es in allen Bundesländern außer dem Saarland. Spitzenreiter ist Nordrhein-Westfalen mit 109, gefolgt von Baden-Württemberg (90) und Niedersachsen (58).

Das Stiftungskapital wächst weiter auf insgesamt 271 Millionen Euro. 33 Millionen Euro vertrauten Stifter den Bürgerstiftungen im Jahr 2013 an Zustiftungen an, das ist ein Zuwachs um 13,8 Prozent. Wachstumsmotor sind die 60 Bürgerstiftungen, die über ein Kapital von mehr als einer Million Euro verfügen.

Die Spendeneinnahmen steigen auf 12 Millionen Euro. Damit haben Bürger, Unternehmen und Organisationen 2013 mehr denn je an Bürgerstiftungen gespendet. Bürgerstiftungen werben verstärkt Spenden ein, auch um sinkende Kapitalerträge auszugleichen.

Die Fördersumme bleibt mit rund 14 Millionen Euro auf hohem Niveau. Fast 83 Millionen Euro haben die Bürgerstiftungen seit 2005 für das Gemeinwohl eingesetzt, vor allem für das Zukunftsthema Bildung. Hier investieren sie fast die Hälfte ihrer Mittel (47 Prozent), gefolgt von Kunst und Kultur (17 Prozent) und Sozialem (15 Prozent).

Bürgerstiftungen sind auch in Niedrigzinszeiten eine gute Option für das Stiften: Durch die Bündelung von Geld und Bürgerengagement sorgen sie dafür, dass das Stiften durch niedrige Kosten und geringen Aufwand attraktiv bleibt.

580 Stiftungsfonds und Treuhandstiftungen mit einem Gesamtvermögen von 95 Millionen Euro haben Bürger, Unternehmen, Vereine und andere Institutionen den Bürgerstiftungen bisher anvertraut. Der Schlüssel zum erfolgreichen Kapitalaufbau sind passgenaue Angebote für Stifter.

25 Jahre nach dem Mauerfall hat sich das Bürgerstiftungsmodell in Ost- und Westdeutschland erfolgreich etabliert. Bei allen Gemeinsamkeiten lassen sich Besonderheiten feststellen.

Methodik: Der „Länderspiegel Bürgerstiftungen 2014“ basiert auf einer Vollerhebung aller Bürgerstiftungen, die den „10 Merkmalen einer Bürgerstiftung“ des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen entsprechen und bis zum 30.06.2014 gegründet wurden. Der Rücklauf lag bei 77 Prozent. Stichtag der Finanzdaten war der 31.12.2013. Der Länderspiegel erscheint seit 2006 jährlich.

Transparenz: Bürgerstiftungen, deren Satzung den „10 Merkmalen einer Bürgerstiftung“ entspricht, veröffentlichen ihre Finanzdaten, Kontaktadressen und Presseartikel im Bürgerstiftungsfinder der Aktiven Bürgerschaft. Damit setzen sie ein Zeichen für mehr Transparenz im Stiftungsbereich. www.aktive-buergerschaft.de/buergerstiftungsfinder

14 Bürgerstifterinnen und Bürgerstifter berichten, warum und wie sie sich für ihre lokale Bürgerstiftung engagieren. Anlass ist der 100. Geburtstag der weltweit ersten Bürgerstiftung in den USA in diesem Jahr. Seit 1996 gibt es diese Stiftungen von Bürgern für Bürger auch in Deutschland.

„Länderspiegel Bürgerstiftungen 2014“ als Faktenblatt mit Schaubildern zum Download:

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