taz: Wenig geändert

Die Arbeitsbedingungen in Bangladesch, wo vor vier Jahren mehr als tausend Arbeiterinnen und Arbeiter starben, weil ein Fabrikgebäude einstürzte, sind allen Beteuerungen zum Trotz nicht viel besser geworden, stellte Heike Holdinghausen in der taz in ihrem Bericht “Schrittchen hier, Roadmaps da” fest. Protestierende Arbeiter, die die Mindestlöhne erhöht haben wollten, landeten erst im Gefängnis, dann in der Arbeitslosigkeit. Europa als Hauptexportland für die Textilindustrie Bangladeschs werde auch nach der Katastrophe seiner Verantwortung nicht gerecht. Das Textilbündnis des deutschen Entwicklungshilfeministers Gerd Müller (CSU) sei inzwischen von 190 auf 150 Mitglieder geschrumpft, die bis Ende März sogenannte Roadmaps zur Verbesserung der Standards erstellen mussten und diese nun abarbeiten sollen. “Wer sie dabei kontrolliert und ob und wie die Roadmaps öffentlich gemacht werden, ist unklar”, so Holdinghausen. Der Beitrag erschien am 23. April 2017.

, Ausgabe 177 April 2017