Einiges Aufsehen erregte der Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Günter Stock, als er davor warnte, zivilgesellschaftliche Organisationen an der Forschungsplanung zu beteiligen. Er fürchte die Dominanz gesellschaftlicher Einzelinteressen, sagte er nun im Streitgespräch in der Zeit vom 3. Oktober 2014 (“Streit ums Mitspracherecht”). “Wo nach ganz neuen Erkenntnissen gesucht wird, da muss die Freiheit kreativer Wissenschaftler besonders groß sein”, so Stock. Sein Kontrahent, der Wirtschaftswissenschaftler Dr. Uwe Schneidewind, Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie, hielt ihm entgegen, wie die Milliarden der Forschungsförderung ausgegeben würden, entschieden “immer die gleichen Netzwerke aus Wissenschaft, Politik und Industrie im engen Schulterschluss. Die Zivilgesellschaft aber redet nirgendwo mit…” Das Gespräch moderierten Christiane Grefe und Andreas Sentker.
Zeit: Wer beeinflusst, was erforscht wird? – Streitgespräch
, Ausgabe 150 Oktober 2014