Der World Wide Fund for Nature (WWF) Deutschland kümmert sich in seinen Projekten nicht systematisch um die Einhaltung von Menschenrechten. Das ist das Ergebnis eines Berichts, den die Umweltschutzorganisation selbst in Auftrag gegeben hatte, nachdem Vorwürfe über Menschenrechtsverletzungen im Kongo laut geworden waren ((bürgerAktiv berichtete www.aktive-buergerschaft.de/wwf-soll-mit-paramilitaers-gearbeitet-haben/)). Der Bericht stellt fest, dass der WWF sich zwar zu Sozialstandards und Menschenrechten bekenne, jedoch in der praktischen Arbeit „keine strukturierte Implementierung“ stattfinde – so werden etwa bei Umweltprojekten in Nationalparks die Rechte und Interessen der indigenen Bevölkerung vor Ort nicht systematisch einbezogen. Der Bericht empfiehlt unter anderem Schulungen, bessere Vernetzung und Kommunikation vor Ort und eine systematische Berichterstattung über Menschenrechte. Verfasser ist Markus Löhning, Unternehmensberater und Menschenrechtsbeauftragter der Bundesregierung von 2010 bis 2014. Im Interview mit Spiegel Online sagt er, der Bericht sei der Anfang eines Lernprozesses.
WWF: Bericht bestätigt Mängel bei den Menschenrechten
Ausgabe 200 Mai 2019