Erwerbslose sind zahlenmäßig eine große Gruppe. Doch in der Öffentlichkeit treten sie selten als Akteure auf. Sie sind relativ schwach organisiert und üben kaum politischen Einfluss aus. Warum das so ist, analysiert Britta Baumgarten vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) im neuen WZBrief “Abseits in der Zivilgesellschaft” (WZBrief Zivilengagement 04/Oktober 2011). Arbeitslose sind demnach eine sehr heterogene Gruppe. Wer nicht langzeitarbeitslos ist, sucht zunächst individuelle Lösungen, um die Erwerbslosigkeit möglichst schnell zu beenden. Die Fluktuation unter den Ewerbslosen ist hoch. Nur wenige Erwerbslose definieren sich überhaupt über ihren Erwerbsstatus. In zivilgesellschaftlichen Strukturen sind Erwerbslose nur schwach eingebunden, und sie sind auch kaum Ziel des gesellschaftlichen Engagements, so Baumgarten.
WZB: “Abseits in der Zivilgesellschaft” – Erwerbslose wenig engagiert
, Ausgabe 118 November-Dezember 2011