Mareike Alscher weist in den aktuellen WZB Mitteilungen 129 (September 2010) darauf hin, dass die allgemeine Fokussierung auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf anderen Tätigkeiten wie etwa dem bürgerschaftlichen Engagement wenig Raum lasse. Anhand von Zahlen und Fakten zum Engagement von Männern und Frauen benennt die Autorin die Geschlechterunterschiede in der Zeitaufteilung zwischen Familie, Arbeit und Engagement: Frauen verteilten ihre Zeit auf alle drei Bereiche, “Männer hingegen scheinen sich oft auf die Felder Arbeit und Engagement zu konzentrieren”. Nur 32 Prozent der Frauen in Deutschland seien ehrenamtlich engagiert, aber 40 Prozent der Männer. Lösungsansätze, um Frauen eine bessere Balance der unterschiedlichen Lebensbereiche zu ermöglichen, sind Alscher zufolge “die gerechte Aufteilung der Familienarbeit, der Ausbau privater Netzwerke sowie mehr öffentliche, privatwirtschaftliche und zivilgesellschaftliche Unterstützung, beispielsweise durch bessere Möglichkeiten zur Kinderbetreuung.”
WZB Mitteilungen: Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Engagement
, Ausgabe 105 September 2010