Zivilgesellschaft in Zahlen: Daten zum Wirtschaftsfaktor Zivilgesellschaft

Knapp 90 Milliarden Euro erwirtschafteten im Jahr 2007 die gemeinnützigen Organisationen des Dritten Sektors in Deutschland. Sie trugen damit 4,1 Prozent zur gesamtwirtschaftlichen Wertschöpfung bei, gleich viel wie die Bauwirtschaft. In über 100.000 gemeinnützigen Unternehmen sind fast 2,3 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Diese Zahlen stellte das Projekt Zivilgesellschaft in Zahlen (ZiviZ) am 29.06.2011 in Berlin vor (< Ausgabe 112 - Mai 2011). Nach den Daten des Johns Hopkins Comparative Nonprofit Sector Project von 1995 liegen damit erstmals wieder aktuelle Zahlen zur ökonomischen Funktion des Dritten Sektors vor. Wie auf der Tagung diskutiert wurde, liefert die vorgelegte Bestandsaufnahme der 100.000 Unternehmenseinheiten jedoch nur Einblick in einen Teilbereich des Dritten Sektors: Bei insgesamt rund 600.000 Vereinen, Stiftungen und anderen gemeinnützigen Organisationen bleiben fünf Sechstel des Bereichs zwischen Markt, Staat und Familie unerfasst, da diese ohne sozialversicherungspflichtige Beschäftigte arbeiten oder unter der Grenze von 17.500 Euro Jahresumsatz bleiben. Die Daten wurden auf Basis des Unternehmensregisters gemeinsam vom Statistischen Bundesamt und dem Centrum für soziale Investitionen und Innovationen (CSI) an der Universität Heidelberg ermittelt. Dazu mussten 3,6 Millionen Datensätze maschinell und manuell hinsichtlich ihrer Zugehörigkeit zum Dritten Sektor anhand verschiedener Merkmale klassifiziert werden. Träger von ZiviZ sind der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e.V., die Fritz Thyssen Stiftung und die Bertelsmann Stiftung.

, Ausgabe 113 Juni 2011