Dax-Konzerne: Zu wenig Jobs für Flüchtlinge – Reaktionen

Die ernüchternden Zahlen über die Einstellung von Migranten bei Deutschlands großen Konzernen (bürgerAktiv berichtete) hat eine Debatte über die Realität der Arbeitsmarktorganisation nach sich gezogen. Nach Medienberichten hat Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel die Konzernchefs für den 14. September 2016 ins Kanzleramt geladen, um zu erörtern, wie mehr Lehrstellen und Jobs für die Flüchtlinge zu schaffen seien. Die Zeitung Welt am Sonntag veröffentlichte eine Umfrage, derzufolge 100 Unternehmen der Initiative “Wir zusammen” bislang 449 Flüchtlinge fest angestellt und 1.800 von 3.200 zur Verfügung gestellten Praktikumsplätze vergeben haben. Außerdem seien 534 von 700 Ausbildungsplätzen belegt worden.
Als größtes Beschäftigungshindernis der Flüchtlinge gelten weiterhin mangelnde Deutschkenntnisse, fehlende Zeugnisse und die langwierigen Asylverfahren. Im Juli 2016 seien 322.000 Flüchtlinge arbeitslos gemeldet gewesen, berichtete am 22. August 2016 der Tagesspiegel. Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) will via Integrationsgesetz 100.000 Ein-Euro-Jobs für Flüchtlinge schaffen, die allerdings nur mit 80 Cent pro Stunde bezahlt werden (Flüchtlingsintegrationsmaßnahmen – FIM). Das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung hat in einer Befragung lokaler Hilfs-Initiativen festgestellt, dass viele Flüchtlinge weniger an Qualifizierung interessiert seien, sondern möglichst schnell Geld verdienen wollen.

, Ausgabe 170 August 2016