Die Bundesstiftung “Erinnerung, Verantwortung und Zukunft” zur Entschädigung ehemaliger Zwangsarbeiter des Nationalsozialismus hat ihre Geldanlagen aus den Unternehmen Apple, Royal Dutch Shell, Wal-Mart Stores und Barrick Gold zurückgezogen. Der Grund sind Menschenrechtsverletzungen in Zulieferwerken der Unternehmen oder mangelnde Kooperation bei den entsprechenden Prüfungen. Die Stiftung hatte ihre Geldanlagen durch die Nachhaltigkeits-Ratingagentur Oekom Research prüfen lassen. Insgesamt seien bei 14 Unternehmen Verstöße gegen die Ausschlusskriterien der Stiftung aufgefallen, so die Stiftung. Die zurückgezogenen Investitionen summieren sich auf 1,6 Millionen Euro. “Wegen der gravierenden Vorwürfe von Geldwäscheaktivitäten” beendet die Stiftung schrittweise auch ihre Zusammenarbeit mit dem Bankhaus HSBC. Nach Auszahlung der Entschädigungen an die Zwangsarbeiter hat die Stiftung seit 2007 von den ursprünglichen 10 Milliarden Euro noch 358 Millionen Euro für Projekte zur Versöhnung übrig, berichtete die tageszeitung (taz) am 28. Mai 2013.
Ethisch durchgefallen: Zwangsarbeiter-Stiftung zieht Investitionen zurück
, Ausgabe 134 Mai 2013