Bürgerstiftungen sind seit fast 30 Jahren in Deutschland ein Erfolgsmodell: unabhängig, lokal verankert und offen für alle, die mit Geld, Zeit oder Ideen etwas bewegen wollen. Informieren Sie sich hier über aktuelle Fakten und Trends des „Report Bürgerstiftungen 2025″. Seit 2006 analysieren wir durch regelmäßige Befragungen die Entwicklung der Bürgerstiftungen (Rücklauf: über 73 Prozent) und unterstützen sie so in ihrem wichtigen Engagement.
Was die 435 Bürgerstiftungen schon erreicht haben
Ehrenamtliche, Stifterinnen und Stifter, Spenderinnen und Spender seit 1996
€ mobilisiert (Stiftungskapital, Spenden, weitere Mittel)
Mio. € Stiftungskapital
Mio. € Spendeneinnahmen seit 1996
Mio. € Fördersumme seit 1996
Stiftungsfonds und Treuhandstiftungen
Bürgerstiftungen wirken an über 430 Orten in Deutschland
1996 und 1997 wurden die ersten deutschen Bürgerstiftungen in Hannover und Gütersloh gegründet. Heute gibt es Mitmach-Stiftungen an 435 Orten in ganz Deutschland. In jedem Bundesland mit Ausnahme des Saarlandes existiert mindestens eine Bürgerstiftung. Damit hat rund die Hälfte der Bevölkerung Zugang zu einer Bürgerstiftung und kann dort mit Geld, Zeit oder Ideen mitmachen.
Überall, aber nicht überall gleich: Während mittlerweile fast überall in Deutschland Bürgerstiftungen gegründet wurden, unterscheiden sich die Bundesländer mitunter deutlich voneinander. Aktuell ist Nordrhein-Westfalen Spitzenreiter mit 120 Bürgerstiftungen, während im Saarland noch immer die Gründung der ersten Bürgerstiftung aussteht, die den „10 Merkmalen einer Bürgerstiftung“ entspricht.
Bürgerstiftungen sind die moderne, partizipative Form des Stiftens. Über eine Milliarde Euro haben die 435 Bürgerstiftungen mit ihren 400.000 Engagierten schon mobilisiert. Das ist ein Ergebnis des „Report Bürgerstiftungen 2025. Aktuelle Fakten und Trends zu Deutschlands Mitmach-Stiftungen”, mit dem wir die zentralen Finanzdaten der Bürgerstiftungen für die Jahre 2023 und 2024 erhoben haben. An der Umfrage haben sich drei Viertel aller 435 Bürgerstiftungen beteiligt.
Über eine Milliarde Euro mobilisiert, Stiftungskapital wirkt dauerhaft
Bürgerstiftungen haben seit 1996 über eine Mrd. Euro eingeworben: 684 Mio. Euro Stiftungskapital, 264 Mio. Euro Spenden und mindestens 52 Mio. Euro Fördermittel. Der kontinuierliche Kapitalaufbau gehört zu ihrem Selbstverständnis. Ihr Stiftungskapital wuchs allein in den letzten zwei Jahren um 130 Mio. Euro auf 684 Mio. Euro. Jeder gestiftete Euro wirkt mehrfach. Das Stiftungskapital bleibt dauerhaft erhalten und erwirtschaftet Erträge, die – ergänzt durch Spenden, Fördermittel und ehrenamtliches Engagement – in das lokale Gemeinwohl fließen.
Seit 1996 summiert sich die Fördersumme aller Bürgerstiftungen auf 338 Mio. Euro. Sie war 2024 mit 33 Mio. Euro so hoch wie nie. Damit werden Bürgerstiftungen da aktiv, wo Hilfe gebraucht wird – für Bildung, Umwelt, Kultur und den Zusammenhalt verschiedener Generationen und sozialer Gruppen. Dank ihres breiten Stiftungszwecks können sie flexibel auf aktuelle Herausforderungen reagieren.
Bürgerstiftungen werden von vielen getragen - bisher 400.000 Menschen
Bürgerstiftungen sind echte Mitmach-Stiftungen. 400.000 Menschen haben sich bereits in einer Bürgerstiftung engagiert, mit Geld, Zeit und Ideen. Bürgerstiftungen bieten ihren Ehrenamtlichen eine nachhaltige Form der gesellschaftlichen Mitgestaltung, um regionale Herausforderungen gemeinsam zu lösen und gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.
Stifterinnen und Stifter
Seit 1996
Spenderinnen und Spender
Seit 1996
Ehrenamtliche in Gremien und Projekten
Seit 1996
Bürgerstiftungen in Zahlen und mehr: 400.000 Menschen haben sich seit 1996 in einer Bürgerstiftung engagiert. Was treibt sie an? Wir haben für das bürgerAktiv-Magazin sechs von ihnen getroffen.
Lorenzo Skade, Wissenschaftler, startete 2013 als ehrenamtlicher Mentor im Mentoringprojekt der Bürgerstiftung Neukölln (Berlin). Dann wurde er Stifter und seit 2021 ist er Mitglied des Vorstands.
Viktoria Praedicow, Referentin für Kinder- und Jugendsportentwicklung beim Sportbund Bielefeld, setzt sich seit 2017 im Vorstand der Bielefelder Bürgerstiftung für die Menschen in der Stadt ein.
Jan-Eric Peters, Journalist und Ex-Chefredakteur der WELT-Gruppe, hat 2022 unter dem Dach der Bürgerstiftung Berlin einen Stiftungsfonds gegründet, mit dem er die Medienkompetenz von Kindern und Jugendlichen fördert.
Lea Ebert, Referentin für Evaluation bei der Deutschen UNESCO-Kommission, engagiert sich seit 2020 im Vorstand der Bürgerstiftung Nürnberg und plant Projekte für die Bürgerstiftung, um Nürnberg noch liebens- und lebenswerter zu gestalten.
Horst Lübke, ehemaliger Inhaber von interlübke Möbel, hat 2006 mit 250.000 Euro die Hälfte des Gründungskapitals der Bürgerstiftung Rheda-Wiedenbrück gestiftet und später noch weitere Zustiftungen vorgenommen.
Renate Peter hat 2016 mit ihrem Mann die Stiftung Valentina als Stiftungsfonds bei der Bürgerstiftung Kreis Ravensburg gegründet. Sie hilft schwerst- und sterbenskranken Kindern. Peters Tochter Valentina war mit 13 Jahren an einem Knochentumor verstorben
Sie wollen sich mit Zeit, Geld oder Ideen engagieren? Der Bürgerstiftungsfinder weist Ihnen den Weg zur nächsten Mitmach-Stiftung in Ihrer Nähe.
Benchmark Bürgerstiftungen
Bürgerstiftungen wirken lokal und regional, bundesweite Zahlen verzerren die unterschiedlichen Realitäten vor Ort. Dies korrigiert der Benchmark Bürgerstiftungen des „Report Bürgerstiftungen 2025“. Hierfür hat die Aktive Bürgerschaft aus den 435 Bürgerstiftungen bundesweit die jeweils zehn leistungsstärksten Bürgerstiftungen in den Kategorien Vermögenswachstum, Spendeneinnahmen und Fördersumme ermittelt. Erfasst wurden die Top 10-Bürgerstiftungen in absoluten Zahlen ebenso wie im Verhältnis zur Einwohnerzahl in ihrem Wirkungsgebiet. Der Benchmark zeigt, welches Potential die Bürgerstiftungen schon heute haben und wie ihre künftige Entwicklung aussehen kann.

Sind die Bürgerstiftungen in Deutschland fit für die Zukunft? Bernadette Hellmann und Stefan Nährlich von der Stiftung Aktive Bürgerschaft tauschen sich dazu aus, welche Strategien, Stärken und Herausforderungen sie in ihrer Arbeit beobachten. Anlass ist der „Report Bürgerstiftungen 2025″.
Genossenschaftsbanken sind bedeutendste Partner von Bürgerstiftungen
Die Genossenschaftsbanken sind die bedeutendste Stiftergruppe bei Bürgerstiftungen und vielfach Gründungsstifter und Förderer. Sie sind in ihrer Region tief verwurzelt und unterstützen so Projekte der nachhaltigen Selbstverwaltung und Selbsthilfe. 377 der 435 Bürgerstiftungen in Deutschland werden von mindestens einer Volksbank Raiffeisenbank vor Ort unterstützt. 242 Genossenschaftsbanken in Deutschland sind Gründungsstifter bzw. Förderer bei einer oder mehreren Bürgerstiftungen.
Die Unterstützung der Genossenschaftsbanken ist vielfältig und lokal unterschiedlich. Sie reicht von Spenden über das Engagement von Bankangehörigen in den Gremien und Projekten einer Bürgerstiftung bis hin zur Bereitstellung von Räumen für eine Geschäftsstelle und der Zusammenarbeit bei der Gewinnung weiterer Zustifter.
der Bürgerstiftungen werden von einer Genossenschaftsbank unterstützt
In unserem Flyer „Volksbanken Raiffeisenbanken engagiert für Bürgerstiftungen“ erfahren Sie mehr über das Engagement der Genossenschaftsbanken für Bürgerstiftungen.
Hier erhalten Sie weitere Informationen zu der besonderen Beziehung der Stiftung Aktive Bürgerschaft zur Genossenschaftlichen FinanzGruppe Volksbanken Raiffeisenbanken.
Hier finden Sie Ergebnisse des Reports Bürgerstiftungen aus den letzten Jahren
Sie wollen mehr wissen?
Sprechen Sie uns gerne an!
Wir erheben seit dem Jahr 2005 die wichtigsten Indikatoren der finanziellen Entwicklung der Bürgerstiftungen, die die „10 Merkmale einer Bürgerstiftung“ erfüllen. Dies sind Daten zu Stiftungskapital, Spendeneinnahmen und Förderausgaben. Dazu Anzahl und Kapital der von Bürgerstiftungen verwalteten Stiftungen (Treuhandstiftungen und Stiftungsfonds) sowie Informationen zum Immobilienkapital. Wir erheben das Engagement der Genossenschaftsbanken für Bürgerstiftungen und untersuchen seit 2010 mit dem Benchmark Bürgerstiftungen die finanziell erfolgreichsten Bürgerstiftungen. Besondere Indikatoren der finanziellen Entwicklung wie zu Renditen und Rücklagen erheben wir in größeren zeitlichen Abständen.
Bürgerstiftungen in Zahlen: Über die finanzielle Entwicklung der Bürgerstiftungen hinaus haben wir weitere zentrale Bereiche untersucht: Gremienmitglieder (2010, 2017), Stifter und Mittelherkunft (2009, 2023), Nicht-Bürgerstiftungen (2012), Bürgerstiftungen in West- und Ostdeutschland (2014, 2019), Mittelverwendung (2011, 2020, 2025), Engagement für Geflüchtete (2016), Herausforderungen für Bürgerstiftungen (2017, 2025), Hauptamt (2016), Gremien und Gremiennachfolge (2017), Zusammenarbeit mit Ehrenamtlichen (2018), Bürokratie (2019) und zum Engagement der Bürgerstiftungen während Corona (2020).
Die von uns erhobenen Daten ergänzen wir für unsere Analysen durch externe Daten wie die Regionaldatenbank Deutschland für Bevölkerungs- und Gebietsdaten sowie Daten der kommunalen Steuerstatistik. Die Verknüpfung der Daten mit den Bürgerstiftungen erfolgt über die entsprechenden amtlichen Gemeindeschlüssel.
Die Finanzdaten erheben wir nach einem einheitlichen Standard, damit die Daten vergleichbar sind. Der Rücklauf liegt jährlich bei den Finanzkennzahlen bei über 73 Prozent, wobei nur die kleineren Bürgerstiftungen nicht regelmäßig teilnehmen. Bei den nicht-finanziellen Daten liegt der Rücklauf bei jeweils 50 Prozent.
Seit 2019 stellen wir die Ergebnisse des Reports Bürgerstiftungen gemeinsam mit unserem Kooperationspartner Bündnis der Bürgerstiftungen vor.







