Vierzehn Jahre nach der Ermordung von acht Aktivisten der nigerianischen Bürgerrechtsbewegung Mosop (Bewegung für das Überleben des Ogoni-Volkes) und ihres Anführers, des regierungskritischen Schriftstellers Ken Saro-Wiwa durch das damalige Militärregime haben sich der Ölkonzern Royal Dutch/Shell und die Hinterbliebenen der Opfer außergerichtlich auf einen Vergleich geeinigt: Der Konzern sagte am 08.06.2009 in New York die Zahlung von 15,5 Millionen US-Dollar zu. Ein Drittel der Summe ist für die Gründung einer Stiftung zur Förderung von Sozialprogrammen im Ogoni-Land vorgesehen, 7 Millionen US-Dollar kommen den Familien der Opfer zugute. Shell versteht die Entschädigung als menschliche Geste, nicht als Eingeständnis seiner Verwicklung in die Justizmorde. – In Folge der 1990 begonnenen friedlichen Proteste gegen die ökologischen Folgen der Ölförderung im Niger-Delta entzog die Regierung dem internationalen Konzern bereits im Jahr 2008 die Förderkonzessionen für die Ölfelder auf dem Gebiet des Ogoni-Volkes. Mittlerweile arbeiten die Ogoni-Aktivisten und die neue nigerianische Zivilregierung in einer Kommission zur Zukunft des Niger-Deltas zusammen an der nachhaltigen Rohstoffgewinnung: Neue Verträge zur Ölförderung setzen u.a. die Zusammenarbeit mit lokalen Zulieferern voraus.
Nigeria: Shell entschädigt Hinterbliebene von Ken Saro-Wiwa und Umweltaktivisten
, Ausgabe 91 Juni 2009