Ach Captain, mein Captain

Ein Ritterschlag von der Queen, 33 Millionen britische Pfund und hunderttausende Glückwunschkarten: Der inzwischen verstorbene britische Weltkriegsveteran Captain Tom Moore dürfte wohl als einer der erfolgreichsten Spendensammler in die Geschichte eingehen. Eigentlich waren 1000 Pfund sein Ziel gewesen, dafür drehte er bis zu seinem 100. Geburtstag im April 2020 mit seinem Rollator 100 Runden in seinem Garten. Das Geld kam der Aktion „NHS Charities together“ zugute (bürgerAktiv berichtete Ausgabe Mai 2020). Schlechter läuft es mit der Stiftung, die in Moores Namen gegründet wurde. Wie die Süddeutsche Zeitung am 6. Juli 2022 berichtete, legen seine Nachkommen den Begriff Wohltätigkeit wohl etwas zu weit aus. So soll ein privates Unternehmen, das Moores Tochter Hannah Ingram-Moore gehört, den Stiftungsnamen „Captain Tom“ unberechtigt nutzen. Die Stiftung widerspricht nicht – ihre Geschäftsführerin ist besagte Hannah Ingram-Moore, zunächst für ein Jahresgehalt von 100.000 Pfund, dann 85.000 Pfund bestellt. Das ist doch alles ein bisschen viel – jetzt ermittelt die Charity Commission, die britische Aufsichtsbehörde.

WWW.SUEDDEUTSCHE.DE/PANORAMA/CAPTAIN-TOM-MOORE-STIFTUNG-TOCHTER-1.5615714

, Ausgabe 235 Juli 2022