Selbstbedienung: Britische Regierung zahlt Lottomittel nicht zurück

Olympische Spiele auszurichten ist nichts für arme Leute, das mussten auch die Briten erfahren. Um die Sportstätten für das Mega-Ereignis 2012 zu finanzieren, griff die Regierung 2007 tief in die Tasche. Allerdings nicht allein in ihre eigene, sondern sie bediente sich auch bei den Lottogeldern. Mehr als 400 Millionen britische Pfund lieh sie sich und versprach, sie nach den Spielen zurückzuzahlen. Doch wann soll das sein? Bis jetzt warten die eigentlich als Nutznießer der Lottomittel gedachten sozialen Einrichtungen vergeblich auf die Rückzahlung, berichtete am 10. September 2017 die britische Zeitung The Guardian. Stattdessen übt sich die Regierung dem Bericht zufolge in Wohltätigkeit, wo sie wohl kaum gebraucht wird: Das mit Olympia-Mitteln gebaute Londoner Stadion ist für einen Spottpreis an den West Ham FC, einen der reichsten Fußballclubs der Welt, vermietet. Die Jahresgebühr von 2,5 Millionen Pfund habe er erst kürzlich bei der Zahlung nur eines einzigen Transfers übertroffen, so der Guardian. Das Organisation Directory of Social Change sammelt nun Unterschriften, um die Regierung zum Begleichen ihrer Schulden bei denen, die es nötig haben, zu bewegen.

, Ausgabe 182 September 2017