Zum Spekulationsobjekt mutiert, in der Breite wenig angenommen und ohne konkreten Mehrwert für Nutzende: Die Bilanz des Geldexperiments Bitcoin ist umstritten, stellt Moritz Hütten von der Hochschule Darmstadt im Forschungsjournal Soziale Bewegungen (FJSB) 4/2021 fest. Doch habe der zivilgesellschaftliche Versuch, nach der Finanzkrise 2007/08 ein alternatives Zahlungssystem zu schaffen, auch „richtige und wichtige Fragen“ aufgeworfen und sei auch „Intervention und Debattenbeitrag“. Hütten kommt in seiner Betrachtung jedoch zu dem ernüchternden Schluss: „Die Technologiefixierung, die die Debatte seit Bitcoin prägt, führt in der Praxis aber vor allem dazu, dass die Frage danach, welche Gesellschaft wir eigentlich wollen, hintenangestellt wird. Stattdessen verliert man sich im Fokus auf technische Machbarkeit und Optimierung, wodurch die scheinbare Öffnung der Debatte schnell zurück zum Status Quo führt.“ Der Beitrag mit dem Titel „Zur Rolle von Bitcoin für Finanzmarktaktivismus“ ist Teil des FJSB-Heftschwerpunkts „Finanzsystem und Zivilgesellschaft“.
FJSB: Finanzmarkt und Zivilgesellschaft
, Ausgabe 229 Januar 2022