Big Society bezeichnet das Konzept des britischen Premierministers David Cameron zum Transfer von staatlicher Verantwortung auf lokale Gemeinschaften und Freiwillige. Oxford University Press wählte es am 24.11.2010 zum englischen “Word of the Year” (WOTY). “Big Society” setzte sich gegen Wörter wie Vuvuzela oder Tea Party durch. Es sei ein Spiegel des Zeitgeistes, so die Erfinderin von WOTY, Susie Dent, in ihrer Begründung für die Auswahl, und es sei rasch in den Sprachschatz eingegangen: “[W]hen the new PM visited China, both the Times and the Guardian headlined his challenge as ‘Cameron confronts the biggest society'”. Bereits im November 2009 hatte Cameron, Kandidat der konservativen Tory-Partei, “Big Society” als Gegenmodell für einen aufgeblähten Regierungsapparat (“big governement”) zu einem wesentlichen Baustein seiner politischen Agenda erklärt. Kritiker sehen darin den Versuch, die Verschlankung des Sozialstaates positiv zu verbrämen.
Großbritannien: “Big Society” ist Wort des Jahres
, Ausgabe 107 November-Dezember 2010