Sponsoring: Nett und nicht so nett

Die gute Nachricht zuerst: Das Fußballstadion des Hamburger Sportvereins (HSV) darf wieder Volksparkstadion heißen. Diese großartige Botschaft verdankt der HSV seinem Gläubiger, Sponsor und Anteilseigner, dem in der Schweiz lebenden Spediteur und Milliardär Klaus-Michael Kühne. Er kauft für vier Jahre und 16 Millionen Euro die Namensrechte am Stadion, nennt es aber netterweise nicht nach sich selbst, sondern gibt ihm seinen alten Namen zurück. Weniger nett erschien auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos in der Schweiz die Schweizer Großbank UBS. Sie stattete dort berichtende Journalisten mit Armbändern aus, die ihre Wege beim Forum aufzeichneten, und versprach, für jeden zurückgelegten Kilometer einem südafrikanischen Schulkind ein Fahrrad zu schenken. Die Kinder sollen damit leichter zu den teils weit entfernten Schulen kommen. Zu hoffen ist nun, dass die Korrespondenten ordentlich viel herumgelaufen sind, so dass nicht allzu viele südafrikanische Kinder verkehrstechnisch weiterhin in die Röhre schauen müssen. Warum die UBS nicht einfach etwas von ihren 1000 Milliarden Schweizer Franken Bilanzsumme genommen und direkt jedem Kind ein Fahrrad gekauft hat, blieb laut einem Bericht der Frankfurter Rundschau vom 24. Januar 2015 unbeantwortet.

, Ausgabe 152 Januar 2015