Amazon: Spenden ohne Zustimmung

Der Internethändler Amazon hat sich mit seinem Spendenportal smile.amazon bei Nonprofit-Organisationen unbeliebt gemacht. Amazon bietet seinen Kunden an, 0,5 Prozent des gezahlten Kaufpreises an eine gemeinnützige Organisation abzuführen. Diese wählt der Kunde auf der Seite smile.amazon.de aus einer Liste aus. Jedoch seien die zu begünstigenden Organisationen zumindest teilweise ohne ihr Zutun, ohne Information und teils auch ohne Zustimmung auf diese Liste geraten, so der Bundesverband Deutscher Stiftungen, der in einer Erklärung auf seiner Internetseite seine Mitglieder auffordert, zu prüfen, ob sie auf der Liste sind und sein wollen. Amazon unterrichte die Organisationen erst nach Eingang von Spendengeldern und fordere sie dann auf, sich zu registrieren. Tun sie das nicht, kann der Kunde eine andere Organisation auswählen oder Amazon verteilt die Spende auf die anderen registrierten Organisationen. “Sie können unter Tausenden Organisationen wählen”, schreibt Amazon in seinen Informationen zu der Seite (Stand 25. Juni 2017). Die Verbraucherorganisation Foodwatch erklärte am 12. Juni 2017, keine Spenden von Amazon annehmen zu wollen, und kritisierte, Amazon erwecke bei den Kunden einen falschen Eindruck, da die Information, dass das Geld gegebenenfalls nicht bei der ausgewählten Organisation ankomme, nur im Kleingedruckten zu lesen sei.

, Ausgabe 179 Juni 2017