Zivilgesellschaft in Zahlen: Bestandsaufnahme und Datenlandkarte

Lässt sich die Zivilgesellschaft in Deutschland mit den vorliegenden Datenquellen empirisch umfassend darstellen? Bislang noch nicht, so das Ergebnis zweier neuer Publikationen aus dem Projekt ZiviZ – “Zivilgesellschaft in Zahlen” zur statistischen Erfassung des Dritten Sektors. Die Lücken in der Datenerfassung identifiziert die Broschüre “Daten zur Zivilgesellschaft. Eine Bestandsaufnahme” von Norman Spengler und Jana Priemer. Grafisch werden in elf Engagementbereichen wie Kultur und Freizeit, Soziale Dienste, Natur- und Umweltschutz oder Rechtswesen und Politik die statistisch unzureichend erfassten Teilbereiche ansichtig. Im “Nutzerhandbuch Zivilgesellschaftsdaten” fokussieren die Autoren Timo Tamm, David-Karl Hubrich, Norman Spengler und Holger Krimmer auf einzelne Datenquellen. Gefragt wird nach ihrem Beitrag und Nutzen für die Zivilgesellschaftsforschung. Die 50 ausgewählten Steckbriefe porträtieren Informationsquellen, welche Spotlights auf einzelne Organisationen werfen oder die Arbeit ganzer Bereiche dokumentieren – vom BUND-Jahrbuch bis zum Statistischen Bericht Soziokultur. Die Autoren bewerten Datenqualität und Aktualität, geben Datenbeispiele und Hinweise, wo die Daten zu recherchieren sind. Beide Publikationen sind online veröffentlicht. Am 29.06.2011 findet in Berlin zudem eine wissenschaftliche Fachtagung statt, auf der das Gemeinschaftsprojekt ZiviZ des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft e.V., der Bertelsmann Stiftung und der Fritz Thyssen Stiftung weitere Ergebnisse der ersten Projektphase präsentieren wird, etwa die Anzahl der wirtschaftlich aktiven Organisationen des Dritten Sektors und seinen Anteil an der Wirtschaftskraft in Deutschland. Eine Anmeldung ist noch bis zum 17.06.2011 möglich.

, Ausgabe 112 Mai 2011