Adidas, Großveranstaltungen und ethische Standards

Durch die Fußball-Europameisterschaft und die Olympiade in diesem Jahr rücken die Sportartikelhersteller Adidas, Puma und Nike in den Blickpunkt. Adidas ist kritisiert worden, weil das Unternehmen in seinen kambodschanischen Fabriken Arbeiter zu Dumpinglöhnen unter dem dortigen Existenzminimum beschäftigt haben soll. Die britische Tageszeitung Daily Telegraph nannte ein Monatsgehalt von 61 US-Dollar. In den Fabriken werden Fanartikel für die Olympiade hergestellt. Die Olympia-Organisatoren verlangen aber von kooperierenden Unternehmen, dass sie mindestens das Existenzminimum zahlen. Adidas hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Der Daily Telegraph zitierte einen Sprecher mit der Angabe, im Durchschnitt würden 130 Dollar gezahlt.
Um ethische Standards geht es auch bei der Korruptionsaffäre beim Fußball-Weltverband Fifa und seinem Präsidenten Sepp Blatter: Können Unternehmen, die bei Veranstaltungen wie der Europameisterschaft als Sponsoren auftreten, mit Organisationen zusammenarbeiten, die korrupt sind oder im Verdacht stehen, korrupt zu sein? Die CSR NEWS zitieren den Münchner Wirtschaftsethiker Prof. Christoph Lütge, angesichts ihrer eigenen strikten Regeln bei Umweltthemen und sozialen Standards im eigenen Unternehmen und in der Lieferkette könnten Großkonzerne die Fifa nicht mehr sponsern. Im Gegenteil, die Reputation der Unternehmen könne sogar unter dem Sponsoring leiden.

, Ausgabe 125 Juli 2012