Öffentliche Aufmerksamkeit, Wertschätzung und Förderung für bürgerschaftliches Engagement und die journalistische Beschäftigung mit diesem wichtigen Thema: Dazu will der Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2021 beitragen.
Wir sind so stolz auf unsere drei Hauptpreisträger und gratulieren herzlichst der Bürgerstiftung Barnim Uckermark, dem Team der “Aschenberg”-Dokumentation und der Parkschule Essen zum Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2021! Hier finden Sie unsere Presse-Information vom 7. Mai 2021.
Moderatorin Kerstin Hermes, Laudator BM Jens Spahn, Stiftungsratsvorsitzender Dr. Cornelius Riese
Kai Jahns, Bürgerstiftung Barnim Uckermark mit Laudator Jens Spahn, Vorstandsvorsitzender Dr. Peter Hanker und Stiftungsratsvorsitzender Dr. Cornelius Riese
Birgit Kuth-Widera, Parkschule Essen mit Laudator Jens Spahn und Stiftungsratsvorsitzender Dr. Cornelius Riese. Links Vorstandsvorsitzender Dr. Peter Hanker
Kai Jahns und Katrin Guse von der Bürgerstiftung Barnim Uckermark
Niki Blaß-Maggaß, Birgit Kuth-Widera und Sara Mulatu Parkschule Essen
Marija Kolak, Jurymitglied des Förderpreises Aktive Bürgerschaft und Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR), stellt die Preisträger in der Kategorie Genossenschaftsbanken vor.
Dr. Holger Backhaus-Maul, Vorstandsmitglied der Stiftung Aktive Bürgerschaft, stellt die Preisträger in der Kategorie Medien vor.
Dr. Peter Hanker, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Aktive Bürgerschaft, stellt das Konzept des Förderpreises Aktive Bürgerschaft vor.
Caroline Deilmann, stellv. Programm-Leiterin Service Learning, stellt die Preisträger der Kategorie Schulen vor.
Bernadette Hellmann, stellv. Geschäftsführerin und Programmleiterin Bürgerstiftungen, stellt die Preisträger der Kategorie Bürgerstiftungen vor.
Was heißt Bürgerengagement in herausfordernden Zeiten? Kerstin Hermes im Gespräch mit Dr. Anna Christmann (MdB Bündnis 90 / Die Grünen) und Dr. Stefan Nährlich (Geschäftsführer und Vorstand der Stiftung Aktive Bürgerschaft).
Die Musik von „she plays cello“ wurde am Vortag eingespielt. Coronabedingt musste die Anzahl der anwesenden Personen beschränkt werden.
Die Preisträger
Die Jury des Förderpreises Aktive Bürgerschaft hat im Februar 2021 getagt und ihre Entscheidungen getroffen. Dies sind die Preisträger des Förderpreises Aktive Bürgerschaft 2021. Herzlichen Glückwunsch! Wir freuen uns mit Ihnen! Unsere Presse-Information finden Sie hier.
Das sind die Gewinner in der Kategorie Bürgerstiftungen (in alphabetischer Reihenfolge):
- Bürgerstiftung Barnim Uckermark: „Zwei Hektar aktive Bürgergesellschaft“
Um es vor weiterer Bebauung zu schützen, haben 40 Wandlitzer Bürgerinnen und Bürger unter dem Dach der Bürgerstiftung Barnim-Uckermark ein ehemaliges DDR-Ferienheim-Grundstück gekauft und zur Naturwaldzelle gemacht. Die Jury lobte in ihrer Begründung, dass die Bürgerstiftung mit diesem Projekt das wichtige Thema Nachhaltigkeit bearbeite – und das auf eine nachhaltige Art und Weise. Denn dadurch, dass es dauerhaft angelegt sei, wirke es strukturverändernd. - Bürgerstiftung Hannover: „ZwischenMenschlich – Paten für Senioren“
Mit ihrem Projekt qualifiziert, vermittelt und begleitet die Bürgerstiftung Hannover ehrenamtliche Besuchspaten für Bewohner in Senioreneinrichtungen. Die Jury würdigt besonders, dass die Bürgerstiftung mit der Vereinsamung von Senioren ein wichtiges gesellschaftliches Problem aufgreift, das sich in der Pandemie noch verstärkt habe. Außerdem sei das Konzept mitsamt einer Begleitung und Qualifizierung der Ehrenamtlichen beispielhaft und ließe sich gut auf andere Bürgerstiftungen übertragen. - Bürgerstiftung Köln: Jugendfilmpreis „Typisch K: Wie bunt ist dein Köln?“
Die Bürgerstiftung Köln bewegte mit ihrem Jugendfilmpreis „Typisch K: Wie bunt ist dein Köln?“ 13- bis 18-Jährige dazu, sich mit ihrer Lebenswelt und wichtigen gesellschaftlichen Themen in ihrer Stadt zu befassen. Die Jury würdigt besonders, dass die Jugendlichen selbst darüber entscheiden, an welche gemeinnützige Organisation ihr Preisgeld vergeben wird. So lernten sie nicht nur die Organisationen und Vereine kennen, sondern könnten auch Selbstwirksamkeit erfahren und Geschmack am Engagement finden. - Bürgerstiftung Kreis Ravensburg: „Ehrenamt im Weinberg fürs Hospiz“
Unter dem Dach der Bürgerstiftung Kreis Ravensburg bewirtschaftet eine Gruppe von Ehrenamtlichen einen Weinberg und verkauft den Wein zugunsten eines Hospizes. Die Jury würdigt besonders, dass die Bürgerstiftung ehrenamtliches Engagement im Freien mit Genuss und dem wichtigen gesellschaftlichen Anliegen der Hospizarbeit verbindet. Durch die vielen Anknüpfungspunkte hole sie zudem sehr viele Menschen ins Boot. - Bürgerstiftung Vechta: „Wir helfen Vechta“
Die Bürgerstiftung Vechta hat in der Corona-Krise verschiedenste Projekte gestartet, mit denen sie die Folgen der Pandemie abmildern will – vom Sommercamp, in dem Schüler Lerninhalte aufarbeiten, bis hin zu „Quasselbuden“ und Konzerten, die der Vereinsamung von Heimbewohnern entgegenwirken. Die Jury würdigt besonders die Fülle und Vielseitigkeit der Aktionen, mit denen die Bürgerstiftung wiederum ganz unterschiedliche Gruppen unterstützt: Senioren, Musiker, Pflegepersonal und Grundschüler. Dadurch entstehe ein „unglaublicher Wumms“.
In der Kategorie Genossenschaftsbanken fiel die Wahl der Jury auf diese Projekte (in alphabetischer Reihenfolge):
- Volksbank Kraichgau eG: „Fonds-Nachhaltigkeit“
Die Volksbank Kraichgau hat ihren eigenen Fonds zum Thema Nachhaltigkeit aufgelegt und verzichtet dabei auf 25 Prozent ihrer Verwaltungsvergütung. Diese fließen an Kitas und Schulen, aber auch an Natur- und Heimatvereine, um gezielt Nachhaltigkeit in den Alltag zu integrieren, Werte zu vermitteln und Wissen weiterzugeben. Die Jury würdigt besonders, dass das Engagement Teil der Unternehmenskultur sei und sich nicht auf ein Einzelprojekt beschränke. Das Thema Nachhaltigkeit sei zudem gut gewählt, das Konzept eigne sich insgesamt gut zur Nachahmung. - VR Bank Südpfalz eG: „#hilfdeinemverein“
Die VR Bank Südpfalz hat mit einer Spendenkampagne auf ihrem Crowdfunding-Portal #hilfdeinemverein zwischen März und August 2020 rund 450.000 Euro gesammelt, die 88 Vereinen im Geschäftsgebiet der VR Bank zugutekamen, die damit existentielle Einnahmeausfälle kompensieren konnten. Über 15.000 Menschen haben für ihren Verein gespendet. Auf jede erste Spende eines Spenders ab 10 Euro legte die südpfälzische Genossenschaftsbank 10 Euro drauf. Die Jury würdigt besonders die schnelle und unbürokratische Hilfe für notleidende Vereine in der Corona-Pandemie sowie die Dynamik, die das Projekt entwickelt habe.
Zu den Preisträgern in der Kategorie Medien gehören folgende Journalistinnen und Journalisten (in alphabetischer Reihenfolge):
- Hannelore Crolly: „Und dann kommt die Pflicht zum Feuerwehrdienst“ (Welt)
Am Beispiel der Freiwilligen Feuerwehr auf der Insel Wangerooge beleuchtet der Text das Problem der Nachwuchsgewinnung bei der Feuerwehr und die daraus resultierenden Überlegungen zu einem Pflicht-Dienst. Die Jury würdigt besonders, dass der Text sich einem „Riesenthema“ widme und deshalb – trotz düsterem Ende – überaus wichtig sei. Auf unprätentiöse und gut recherchierte Art beschreibe die Autorin die Nachwuchsprobleme in diesem traditionellen Ehrenamt und orientiere sich in der Darstellung an der Lebenswirklichkeit der meisten Menschen. - follow me.reports: „Unter Neonazis: Als Journalist auf Volkslehrer-Kundgebung“ (Funk / YouTube / Autor: Christoph Kürbel, Reporter: Malcolm Ohanwe)
In dem YouTube-Video begleitet der Journalist Malcolm Ohanwe den Protagonisten Jonas, der für einen Verein rechtsextreme Demonstrationen wie die des „Volkslehrers“ Nikolai Nerling dokumentiert. Die Jury würdigt besonders die gute mediale Aufbereitung für eine junge Zielgruppe, die den Beitrag besonders wirkungsvoll mache. Auch spreche er mit dem Engagement gegen Rechtsextremismus ein wichtiges Thema an. - Ansbert Kneip: „Rucola ist ein Mittelschichtsalat“ (Spiegel)
Der Autor beschreibt seinen Versuch, sich für den Ruhestand ein Ehrenamt zu suchen, und entscheidet sich schließlich für die Harburger Tafel, wo er zu überraschenden Erkenntnissen kommt. Die Jury würdigt besonders, dass der Beitrag eine neue Perspektive auf ein gesellschaftlich relevantes Thema gebe. Außerdem sei er „wunderbar geschrieben“. - Markus Metz und Georg Seeßlen: „Zivilgesellschaft und Demokratie“ (SWR 2)
Der Radiobeitrag geht der Frage nach, ob die Zivilgesellschaft in Deutschland heute besonders starken Angriffen ausgesetzt ist und was die Folgen für die Demokratie sind. Die Jury würdigt besonders die hochwertige Qualität des gut recherchierten und informativen Hintergrundbeitrags, der zudem einen hohen Anspruch an Zivilgesellschaft und Demokratie hochhalte. - Christoph Piening und Svaantje Schröder: „Aschenberg – Ein Stadtteil gibt nicht auf“ (ZDFzoom)
„Aschenberg“ ist eine fünfteilige Langzeit-Dokumentation über die Bewohnerinnen und Bewohner eines Problemstadtteils von Fulda. Trotz ihres teils schwierigen Alltags engagieren sie sich in der Hausgemeinschaft, im Fußball- oder Karnevalsverein oder nehmen gemeinnützige Angebote in Anspruch. Die Jury würdigte die Reihe als „journalistisches Meisterwerk“ und „unglaublich beeindruckend“ und lobte besonders ihren Milieustudiencharakter. - Christiane Zwick: „Gerechtigkeit üben“ (NDR Info)
40.000 Schöffinnen und Schöffen beschäftigen sich an deutschen Gerichten ehrenamtlich mit Strafsachen. Die Radio-Reportage zeigt, vor welchen Herausforderungen sie stehen und behandelt dabei auch Fragen, die für uns alle relevant sind: Wie erkennt man die Wahrheit? Wie urteilt man gerecht? Die Jury würdigt besonders die Wahl des Themas, das von großer gesellschaftlicher Relevanz sei und sonst zu wenig Aufmerksamkeit bekomme.
In der Kategorie Schulen haben diese Projekte die Jury überzeugt (in alphabetischer Reihenfolge):
- Erich-Kästner-Schule, Bürstadt: „Netzhelden“
An der Erich-Kästner-Schule Bürstadt beschäftigen sich Schülerinnen und Schüler des 10. Jahrgangs in ihrem Wahlpflichtkurs mit dem Thema Mediennutzung / Medienkompetenz und geben ihr Wissen als „Netzhelden“ innerhalb und außerhalb der Schule an andere weiter. Die Jury würdigt besonders das nach innen wie außen wirkende Konzept, durch das die Schülerinnen und Schüler mit vielen verschiedenen Menschen aus unterschiedlichen Altersgruppen zusammenkommen und somit Berührungsängste abgebaut werden. Außerdem sei es gerade in Zeiten von Homeschooling wichtig, Antworten auf Fragen zu geben wie „Was passiert mit meinen Daten im Netz?” oder „Wie schütze ich mich vor Cybermobbing?“ - Schloss Hagerhof, Bad Honnef: „Bad Honnef summt“
An Gymnasium und Realschule Schloss Hagerhof engagieren sich Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 5 bis 9, indem sie einen öffentlichen Bienenweg einrichten, der die Bürger der Stadt an insgesamt zwölf Stationen über das Thema Biodiversität informiert. Die Jury würdigt besonders die geschickte Vernetzung mit unterschiedlichen Kooperationspartnern in der Kommune sowie den dauerhaften Mehrwert, der durch den Bienenweg entsteht. - Parkschule, Essen: „Engagiert im Quartier“
Förderschülerinnen und Förderschüler sind selbst oft auf Hilfe angewiesen. Im Projekt „Engagiert im Quartier“ an der Parkschule Essen sind sie es aber, die andere unterstützen, zum Beispiel in sozialen Einrichtungen und Organisationen. Das Projekt wurde in Kooperation mit der Ehrenamt Agentur Essen e.V. durchgeführt. Die Jury begründete ihre Entscheidung vor allem mit dem emanzipierenden Konzept, durch welches die Schülerinnen und Schüler viel Selbstwirksamkeit erfahren und damit in ihrer Entwicklung gestärkt werden. - Staatliche Berufsschule III Bamberg Business School: „Serviceprojekt E-Mobilität“
Angehende Kaufleute für Büromanagement der Staatlichen Berufsschule III in Bamberg haben gemeinsam mit dem Wohlfahrtsverband und der Universität Bamberg eine Chancen-Risiko-Analyse für die Einführung eines E-Fuhrparks bei der örtlichen Diakonie erstellt. Die Jury würdigt besonders die ungewöhnliche Kooperation zwischen einer staatlichen Schule, einer Universität und einem Wohlfahrtsverband. Auch die Tatsache, dass dafür ein eigenes Fach an der Schule etabliert wurde, nannte sie „bemerkenswert“. - Ursulinenschule (Gymnasium und kooperative Gesamtschule), Fritzlar: „sozialgenial – Persönlichkeit stärken, Engagement fördern“
An der Ursulinenschule Fritzlar engagieren sich alle Schülerinnen und Schüler des 10. Jahrgangs ein Schuljahr lang für wöchentlich 90 Minuten ehrenamtlich. Am Ende des Schuljahres präsentieren sie ihr Engagement dem nachfolgenden Jahrgang, so dass Projekte ggf. fortgeführt werden können. Die Jury würdigt besonders, dass für das Projekt ein eigenes Unterrichtsfach geschaffen wurde. Lobend erwähnte sie auch die verantwortungsvolle und motivierende Umsetzung.
Die Preisverleihung
Fünf Bürgerstiftungen, fünf Schulen, sechs Medienbeiträge und zwei Genossenschaftsbanken sind unter den Gewinnern des Förderpreises Aktive Bürgerschaft, die am 07. Mai 2021 von 11 bis 13 Uhr in der DZ BANK Berlin ausgezeichnet wurden.
Die Verleihung fand aufgrund der Corona-Pandemie ohne Gäste statt und wurde stattdessen live im Internet übertragen. Bei der Veranstaltung verkündete Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in seiner Laudatio auch, wer die drei mit je 5.000 Euro dotierten Hauptpreise erhielt.
Programm:
- 11:00 – 11:10 Uhr Begrüßung und Einführung in den Förderpreis
- 11:10 – 11:45 Uhr Vorstellung der Anerkennungspreisträger
- 11:45 – 11:55 Uhr Musik von „she plays cello“
- 11:55 – 12:25 Uhr Talkrunde: Was heißt Bürgerengagement in herausfordernden Zeiten?
- 12:25 – 12:55 Uhr Verleihung des Förderpreises an die Hauptpreisträger
- 12:55 – 13:00 Uhr Verabschiedung
„Gerne hätten wir die Preisverleihung in einem größeren Rahmen durchgeführt. Dennoch möchten wir zeigen, dass wir das Beste aus der Situation machen und die zahlreichen Projekte und Preisträger mit dieser Veranstaltung würdigen.“
Dr. Cornelius Riese, Stiftungsratsvorsitzender
Die Jury
Über die Vergabe des Förderpreis Aktive Bürgerschaft entscheidet eine unabhängige Jury. Ihr gehören Expertinnen und Experten aus der Zivilgesellschaftsforschung, aus Bürgerstiftungen, Schulen, Medien und Verbänden sowie langjährige Förderer von Bürgerengagement aus dem Genossenschaftswesen an.
Die Jury des Förderpreises Aktive Bürgerschaft 2021
- Dr. Cornelius Riese, Vorsitzender des Stiftungsrats der Stiftung Aktive Bürgerschaft und Vorsitzender der Jury, Co-Vorstandsvorsitzender der DZ BANK
- Dr. Holger Backhaus-Maul, Vorstand der Stiftung Aktive Bürgerschaft, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
- Dr. Paul Albert Deimel, Stiftungsrat der Stiftung Aktive Bürgerschaft, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Druck und Medien
- Prof. Dr. Karl-Heinz Gerholz, Stiftungsrat der Stiftung Aktive Bürgerschaft, Otto-Friedrich-Universität Bamberg
- Stephanie Hackelsberger, Stiftungsrätin der Stiftung Aktive Bürgerschaft, stellv. Vorstandsvorsitzende Bürgerstiftung Hellweg-Region
- Dr. Peter Hanker, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Aktive Bürgerschaft, Vorstandssprecher der Volksbank Mittelhessen eG
- Prof. Dr. Gisela Jakob, Stiftungsrätin der Stiftung Aktive Bürgerschaft, Hochschule Darmstadt
- Prof. Dr. Tanja Klenk, Stiftungsrätin der Stiftung Aktive Bürgerschaft, Helmut Schmidt Universität Hamburg
- Marija Kolak, Stiftungsrätin der Stiftung Aktive Bürgerschaft, Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken
- Dr. Inga Michler, Wirtschaftsreporterin der WELT-Gruppe
- Dr. Stefan Nährlich, Geschäftsführer der Stiftung Aktive Bürgerschaft
- Tanja Schuhen, Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasium Wiehl
- Prof. Dr. Michael Vilain, Stiftungsrat der Stiftung Aktive Bürgerschaft, Evangelische Hochschule Darmstadt
- Prof. Dr. Annette Zimmer, stellv. Vorsitzende des Stiftungsrates der Aktiven Bürgerschaft, Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2021: Bewerbungsverfahren
Das Wichtigste im Überblick
Wer konnte sich bewerben?
Bewerben konnten sich bundesweit Bürgerstiftungen, welche die „10 Merkmale einer Bürgerstiftung“ des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen erfüllen, Schulen der Sek. I und II, Genossenschaftsbanken, die Mitglied im Bundesverband Deutscher Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) sind, und Journalisten, die dies über einen gültigen Presseausweis oder anderer geeigneter Weise belegen. Jeder Bewerber konnte maximal drei Bewerbungen einreichen.
Bewerbungen waren bis zum 31.10.2020 um 24.00 Uhr möglich und mussten über ein Online-Formular eingereicht werden.
Wer wählte die Gewinner aus?
Der Förderpreis Aktive Bürgerschaft wird in vier Kategorien verliehen. In jeder Kategorie soll es einen Hauptpreisträger und je vier Anerkennungspreise geben. In der Kategorie „Medien“ war für Journalisten ein zusätzliches Recherchestipendium ausgeschrieben.
Die Gewinner wählt eine unabhängige Jury aus. Die Jury behält sich Nachfragen während der Jurysitzung per Telefon oder Videokonferenz vor.
Die Gewinner werden der Öffentlichkeit vorgestellt und erhalten die Auszeichnungen und Urkunden im Rahmen der Verleihung des Förderpreises am 07. Mai 2021 von 11-13 Uhr in der DZ BANK in Berlin.
Was gibt es zu gewinnen?
Das Preisgeld beträgt insgesamt bis zu 40.000 Euro. Die Hauptpreisträger erhalten je 5.000 Euro, die Anerkennungspreisträger je 1.000 Euro. Das Recherchestipendium ist mit 4.000 Euro dotiert.
Die Anerkennungspreise sollen den Gewinnern und ihren Engagierten die Teilnahme an der Verleihung des Förderpreises und den Austausch und die Vernetzung ermöglichen. Die Hauptpreise würdigen die herausragenden Leistungen in den jeweiligen Kategorien.
Die Preisträger 2019
„Das Projekt ist ein schönes Beispiel dafür, wie unter dem Dach der Bürgerstiftungen bürgerschaftliches Engagement mobilisiert und gebündelt wird, denn viele haben gespendet oder kostenlos Dienstleistungen erbracht, auch die Schülerinnen und Schüler haben ihren Teil beigetragen“, so Ilka Brecht, Journalistin und Moderatorin des ZDF-Magazins Frontal 21, in ihrer Laudatio auf die Bürgerstiftung Lörrach.
Junges Leben in historischem Gebäude: Der Hauptpreis des Förderpreises Aktive Bürgerschaft 2019 in der Kategorie Bürgerstiftungen ging an die Bürgerstiftung Lörrach.
Die Bürgerstiftung Lörrach hat im Jahr 2017 ein historisches, denkmalgeschütztes Gebäude inmitten des Schulcampus Rosenfels in Lörrach erworben, umgebaut und die von einem Verein (CVJM) ehrenamtlich betriebene Essensversorgung und Schülerbetreuung im Schülercafé „Kamelion“ gesichert und erweitert. Das Gebäude auf dem Campus Rosenfels wird nach dem Kauf durch die Bürgerstiftung grundlegend saniert und für die erweiterten Funktionen des Schülercafés umgebaut. Für die Schülerinnen und Schüler im Ganztagsschulbetrieb wird ein pädagogisch betreutes Zentrum gesichert. Durch einen Betriebskostenzuschuss der Stadt Lörrach an den Verein CVJM ist eine Miete für die Bürgerstiftung langjährig garantiert.
Die Jury würdigt besonders, dass es der Bürgerstiftung Lörrach gelingt, gleichzeitig wirkungsvoll ihre Stiftungszwecke zu verwirklichen als auch in Niedrigzinszeiten Stiftungskapital sicher und ertragbringend durch den Erwerb eines Gebäudes anzulegen.
Wie die Deutschen sich engagieren: Der Hauptpreis des Förderpreises Aktive Bürgerschaft 2019 in der Kategorie Medien ging an Dr. Inga Michler für den Beitrag „Ich e.V.“, erschienen am 15. Juli 2018 in WELT AM SONNTAG.
Der Artikel “Ich e.V.” von Dr. Inga Michler zeigt auf, wie es um das bürgerschaftliche Engagement in Deutschland bestellt ist. Inga Michler hat Projekte vor Ort besucht und mit Praktikern und Vordenkern der Szene gesprochen. Ihr Text liefert Erklärungen dafür, warum sich immer weniger Menschen verbindlich für das Gemeinwohl einsetzen wollen. Gleichzeitig macht er Mut, neue und originelle Ansätze für Engagement zu finden. Der Beitrag ist am 15. Juli 2018 in der WELT AM SONNTAG und anschließend unter dem Titel „Der neue Egoismus der Mittelschicht“ auf WELT Online erschienen.
Die Jury würdigt besonders die herausragende Qualität des Hintergrundbeitrages, der die Entwicklungen im bürgerschaftlichen Engagement in Beziehung setzt zu gesellschaftlichen Entwicklungen. In einer Mischung aus Analyse und Vor-Ort-Betrachtung kommen in dem informativen, kenntnisreichen und gut geschriebenen Beitrag Experten und Akteure zu Wort.
Diana Kinnert, Unternehmerin, Beraterin und Publizistin, sagte in ihrer Laudatio auf Inga Michlers Beitrag “Ich e.V.”: „Ihr Text öffnet die Augen für Zahlen, Zusammenhänge, Erklärungsansätze und neue Perspektiven. Er übernimmt dabei selbst die Aufgabe eines Engagements. Eines Engagements für bürgerschaftliches Engagement.“
“Cooperatives for future – Genossenschaftsbanken wissen: Gemeinsam lässt sich mehr erreichen. Die Volksbank Oldenburg macht auf lebendige Art und Weise Schülerinnen und Schüler mit dem Wirtschaften vertraut”, so Marija Kolak, Präsidentin des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken, in ihrer Laudatio.
Engagement für Schülergenossenschaften: Der Hauptpreis des Förderpreises Aktive Bürgerschaft 2019 in der Kategorie Genossenschaftsbanken ging an die Volksbank Oldenburg eG.
Die Volksbank Oldenburg eG engagiert sich für fünf Schülergenossenschaften. In einer Schülergenossenschaft sind Schülerinnen und Schüler Mitarbeiter und Unternehmer zugleich. Sie treffen gemeinsam unternehmerische Entscheidungen. So werden Schlüsselkompetenzen wie Konflikt- und Kommunikationsfähigkeit, Eigeninitiative und Teamgeist gestärkt. Die Volksbank Oldenburg eG unterstützt die Schüler bei der Gründungsversammlung und der jährlichen Generalversammlung der Schülergenossenschaft. Ein fester Ansprechpartner bei der Volksbank steht für Fragen rund um die Unternehmensform Genossenschaft und das Thema Finanzen zur Verfügung und unterstützt die Schülergenossenschaft auch als Mitglied in deren Aufsichtsrat.
Die Jury würdigt besonders, dass die Volksbank Oldenburg eG dazu beiträgt, das Thema Wirtschaft in praktischer Art und Weise in Schulen zu holen. Schülerinnen und Schüler erleben eine demokratische Form der Unternehmenstätigkeit, erfahren Selbstwirksamkeit und lernen Hilfe zur Selbsthilfe.
Beiträge und App für Stadtrundgänge: Der Hauptpreis des Förderpreises Aktive Bürgerschaft 2019 in der Kategorie Schulen ging an die Lichtenbergschule Darmstadt.
In der Lichtenbergschule Darmstadt gestalten seit einigen Jahren Schülerinnen und Schüler der Projektinitiative „Schüler Gegen Vergessen Für Demokratie“ eigene Beiträge für Stadtrundgänge zum Thema „Auf den Spuren jüdischen Lebens in Darmstadt“. Dabei vermitteln die SchülerGuides verschiedenen Zielgruppen wie anderen Klassen und Kursen, Austauschgruppen, Bürgerinnen und Bürgern sowie Nachfahren von Shoah-Opfern aus aller Welt relevante Inhalte, die einen neuen Blick auf jüdisches Leben in Darmstadt erlauben. Zusammen mit Informatik-Studierenden der TU Darmstadt entwickelt die Schülergruppe aktuell eine Webseite und eine App, um die über Jahre erarbeiteten Inhalte zum Thema ansprechend und nachhaltig im Netz sichtbar zu machen.
Die Jury würdigt besonders die große Reichweite des Schülerprojektes sowie die Zusammenarbeit mit der Hochschule bei der Entwicklung eines Digitalen Stadtrundgangs. Vorbildlich ist neben der starken Vernetzung auch die breite Verknüpfung der Projektinhalte mit verschiedenen Fächern wie Geschichte, Informatik, Religion, Deutsch, Englisch und Kunst.
„In einer Zeit, in der die ausgrenzenden Töne lauter werden, ist ein Projekt wie dieses, das in unserer Gesellschaft den Gedanken eines verantwortungsvollen Miteinanders stärkt, besonders wertvoll.“ Mit diesen Worten würdigte die Theater- und Filmschauspielerin ChrisTine Urspruch in ihrer Laudatio das Engagement der Schülerinnen und Schüler der Lichtenbergschule Darmstadt.
“Bildung und bürgerschaftliches Engagement tragen entscheidend zur Demokratie in unserem Land bei – ob in Schulen, Bürgerstiftungen oder an anderen Orten,” sagte Dr. Peter Hanker, Vorstandsvorsitzender der Aktiven Bürgerschaft, in seiner Begrüßungsrede.
Unsere Presse-Information zum Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2019 können Sie hier lesen. Was Bürgerstiftungen bei aller Unterschiedlichkeit der Projekte verbindet, ist das gemeinsame Modell. Mehr darüber erfahren Sie hier. Wie das Lehr- und Lernkonzept Service Learning funktioniert und in verschiedenen Schulformen mit unterschiedlichen Projekten umgesetzt werden kann, können Sie hier nachlesen.
Die vier Anerkennungspreise des Förderpreises Aktive Bürgerschaft 2019 in der Kategorie Bürgerstiftungen gingen an:
- Bürgerstiftung Kreis Ravensburg, Stiftungsfonds: Mit ihrem Stiftungsfonds „Stiftung Valentina“ unterstützt die Bürgerstiftung Kreis Ravensburg schwerstkranke Kinder und deren Familien.
- Bürgerstiftung Lebensraum Aachen, Demokratieförderung: Mit dem Projekt „Offenes Aachen – Initiative für Demokratie, Menschenwürde, Vielfalt“ setzt sich die Bürgerstiftung Lebensraum Aachen engagiert für die Werte des Grundgesetzes ein.
- Bürgerstiftung Nürnberg, Integrationsprojekt: Beim Projekt „Gemeinsam ankommen in unserer Stadt“ der Bürgerstiftung Nürnberg begleiten ausgebildete Migrantinnen Kinder aus einer Erstaufnahmeeinrichtung und ihre Eltern in den deutschen Alltag.
- Urschelstiftung – Bürger für Nagold, Bürgerzentrum: Das Bürgerzentrum der Urschelstiftung – Bürger für Nagold schafft für 28 ehrenamtliche Organisationen und städtische Institutionen einen ideellen und räumlichen Mittelpunkt in der Innenstadt.
Die vier Anerkennungspreise des Förderpreises Aktive Bürgerschaft 2019 in der Kategorie Medien gingen an:
- Wilfried Roggendorf, „Waschfee der Eintracht“: Der Beitrag „Maria Hofschlag ist die ‚Waschfee‘ der Schepsdorfer Eintracht“ von Wilfried Roggendorf ist Teil der elfteiligen Serie “Helfer in der 2. Reihe”. Sie stellt Menschen vor, die durch ihr ehrenamtliches Engagement zum Funktionieren von Vereinen, Verbänden, Organisationen und Initiativen wesentlich beitragen. Der Text erschien in der Lingener Tagespost vom 23.07.2018.
- Hannes Vollmuth, „Meine Heimat“: In seiner Reportage „Meine Heimat“ beschreibt Hannes Vollmuth das Engagement einer Frau, die aus New York nach Finsterwalde zurückzog und mit ihrer Initiative „Comeback Elbe-Elster“ andere Menschen ermutigt, diesen Schritt auch zu gehen. Der Text erschien in der Süddeutschen Zeitung vom 07./08.04.2018.
- Gülseren Ölcüm, „Obdachlos in Deutschland“: Gülseren Ölcüm hat in ihrem Alltag wenig Berührungspunkte mit obdachlosen Menschen und weiß oft nicht, wie sie auf sie reagieren soll. Für ihren Beitrag „Obdachlos in Deutschland – Leben auf der Straße“ hat sie sich mit Ehrenamtlichen getroffen, die Bedürftige mit Essen und Kleidung versorgen. Der Videobeitrag ist erschienen in Y-Kollektiv, YouTube am 11.01.2018.
- Jonas Weyrosta, „Wie geht es Mohamed?“: Jonas Weyrostas Beitrag „Wie geht es Mohamed?“ handelt von der Hilfsbereitschaft einer Familie, die in den 1990er Jahren einem jungen Algerier auf der Flucht halfen. Der Rückblick von Helfern und dem Protagonisten wird dabei immer wieder mit Ausschnitten des damaligen gesellschaftlichen Klimas kontrastiert. Der Text erschien in Chrismon vom 30.08.2018.
Die vier Anerkennungspreise des Förderpreises Aktive Bürgerschaft 2019 in der Kategorie Schulen gingen an:
- Irena-Sendler-Gesamtschule, Ahaus, soziales Engagement: In der Irena-Sendler-Gesamtschule in Ahaus engagieren sich Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 8 und 9 jeweils an einem Nachmittag pro Woche freiwillig in sozialen Einrichtungen.
- Kaufmännische Schulen Rheine, Ideen realisieren: In den Kaufmännischen Schulen Rheine entstehen aus der Verbindung von betriebswirtschaftlichen Inhalten mit sozialem Engagement Aktionen, beispielsweise Charity-Musik-Events in der Innenstadt oder Unterstützungsinitiativen zugunsten sozial benachteiligter (Rand-)Gruppen der Gesellschaft.
- Paul-Kraemer-Schule, Frechen, Einkaufen für Senioren: In der Förderschule für Geistige Entwicklung in Frechen, der Paul-Kraemer-Schule, kaufen Schülerinnen und Schüler für Senioren ein.
- SchuleEins, Berlin, Gewässer retten: In der SchuleEins in Berlin erforschen Schülerinnen und Schüler in dem jahrgangsübergreifenden Projekt „Lupenrein & Wasserfest“ ein Gewässer und retten einen See.
Die vier Anerkennungspreise des Förderpreises Aktive Bürgerschaft 2019 in der Kategorie Genossenschaftsbanken gingen an:
- Hannoversche Volksbank eG, Projekt Bewegungspass: Die Hannoversche Volksbank eG und ihre Partner animieren Kinder, zu Fuß oder mit dem Rad zur Kindertagesstätte, zum Kindergarten oder zur Grundschule zu kommen.
- Volksbank Allgäu Oberschwaben eG, Crowdfunding: Mit ihrer Crowdfunding-Plattform unterstützt die Volksbank Allgäu Oberschwaben eG die Vereine, sozialen, gemeinnützigen und kirchlichen Einrichtungen in ihrem Geschäftsgebietbei der Finanzierung ihrer Vorhaben.
- VR Bank Südpfalz eG, Corporate Volunteering: Am VR-sozial-aktiv-Tag tauschen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der VR Bank Südpfalz eG ihre Bürokleidung gegen einen Blaumann und engagieren sich freiwillig bei zehn sozialen Projekten im Geschäftsgebiet.
- Volks- und Raiffeisenbank Saale-Unstrut eG, Projekt „Maß und Zahl“: Schülerinnen und Schüler vermessen mit einfachen Hilfsmitteln wie Knotenschnur und Zirkel den Merseburger oder Naumburger Dom. Unterrichtswissen aus Mathe, Geschichte und Kunst findet hier ganz praktische Anwendung. Die Volks- und Raiffeisenbank Saale-Unstrut eG unterstützt das Projekt finanziell, materiell und personell.
Die Preisträger 2017
Bürgerstiftung Jena
Die Bürgerstiftung Jena erhält den Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2017 in der Kategorie „Gesellschaft mitgestalten“ für ihr „Engagement für Geflüchtete“. Die Jury würdigt besonders, dass die Bürgerstiftung Jena nicht nur das Engagement für, sondern auch von Geflüchteten selbst fördert. Sie berät, bildet und unterstützt Flüchtlinge ebenso wie bereits länger hier lebende Einwanderer dabei, sich mit ihren Kompetenzen und Qualifikationen in gemeinnützigen Einrichtungen in Jena zu engagieren. Auch in der Bürgerstiftung selbst sind Menschen mit Migrationshintergrund aktiv. Zum Beispiel als ehrenamtliche Berater, Kulturbotschafterinnen oder bei der Vermittlung von Freiwilligen. Die Bürgerstiftung bereichert mit ihrem vorbildhaften Einsatz das Zusammenleben in Jena und trägt zur Öffnung der Stadtgesellschaft bei.
Bürgerstiftung Kehl
Die Bürgerstiftung Kehl erhält den Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2017 in der Kategorie „Geld- und Zeitstifter gewinnen“ für das erfolgreiche Fundraising zur Förderung ihres Projektes „Integration von Flüchtlingen – Qualifizierung junger Männer“. Die Jury hebt besonders die Gewinnung von Partnern aus der lokalen Wirtschaft hervor. Mit großem persönlichem Einsatz ist es der Bürgerstiftung gelungen, den jungen Flüchtlingen den Einstieg in eine betriebliche Ausbildung zu ermöglichen. Die Bürgerstiftung Kehl weist den Weg für eine Integration, von der nicht nur die Geflüchteten, sondern auch die ortsansässigen Unternehmen und somit die gesamte Region nachhaltig profitieren.
Die Finalisten 2017
- Niedrige Kapitalmarktzinsen erschweren die Arbeit vieler Stiftungen. Die Bürgerstiftung Braunschweig entwickelt ein Konzept, um mit Immobilien bessere und nachhaltige Renditen zu erzielen.
- Die Bürgerstiftung „Halterner für Halterner“ hat mit dem Jubiläumsprojekt „Bürgerstiftung in aller Munde“ eine beispielhafte Fundraisingmaßnahme umgesetzt.
- Für ihr Präventionsprojekt „Wir für Kinder“ hat die Bürgerstiftung „Tecklenburger Land“ ein beispielhaftes Programm ehrenamtlich Engagierter etabliert.
- Die Bürgerstiftung Vorpommern (Mecklenburg-Vorpommern) will mit ihrer „Geschäftsstelle Plus“ die Sichtbarkeit der Bürgerstiftung im Stadtbild erhöhen und gleichzeitig mit einem Ladengeschäft weitere Zielgruppen ansprechen.
Mit einer gelungenen Integration, die natürlich nicht von heute auf morgen zu leisten sein wird, stärken wir uns selbst. Wir belegen die Überlegenheit eines demokratischen Verfassungsstaates, der die Standards internationaler menschenrechtlicher Verträge einhält.
Giesela Erler, Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung (Baden-Württemberg) in ihrer Laudatio auf die Bürgerstiftung Kehl
Die Preisverleihung 2017
„Bürgerstiftungen engagiert für Geflüchtete“ – unter diesem Motto stand die Verleihung des Förderpreis Aktive Bürgerschaft 2017. Zusammen mit rund 400 Gästen haben wir den herausragenden Einsatz der Preisträger aus Jena und Kehl sowie der Finalisten im Forum der DZ BANK gewürdigt.
Das Thema des Abends wurde auch im Gespräch zwischen Sawsan Chebli, Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement in Berlin, und Dr. Peter Frey, Chefredakteur des Zweiten Deutschen Fernsehens, aufgegriffen. Moderiert von Dr. Holger-Backhaus-Maul, Soziologe an der Universität Halle-Wittenberg und Vorstandsmitglied der Aktiven Bürgerschaft, diskutierten sie, wie es um die Willkommenskultur in Deutschland bestellt ist und welche Rolle bürgerschaftliches Engagement bei der Integration spielen kann.
Den Einstieg in den Abend bildete eine kleine Rückschau auf die 20-jährige Geschichte der Aktiven Bürgerschaft. Dabei kamen langjährige Weggefährten und ehemalige Preisträger zu Wort.
Allen Gästen und Mitwirkenden beim Förderpreis Aktive Bürgerschaft sagen wir ein herzliches Dankeschön für eine großartige Atmosphäre und einen rundum gelungenen Abend!
Die Geschichte
Ein Blick auf die Bühne der Preisverleihung Förderpreis Aktive Bürgerschaft im Jahr 2005
Begonnen hat alles 1998. Der Förderpreis Aktive Bürgerschaft war das erste Projekt des neu gegründeten Vereins und ist bis heute von zentraler Bedeutung für uns. An seiner Entwicklung lässt sich sowohl die Konjunktur des Themas Bürgerengagement in Deutschland als auch unserer Arbeit ablesen.
Mehr über die Geschichte des Förderpreises und alle Bürgerstiftungen, die jemals ausgezeichnet wurden, erfahren Sie in der Broschüre: Der Förderpreis Aktive Bürgerschaft – Die Gewinner von 2003 bis 2017.