Was kosten eigentlich die Ehrenamtsstiftungen der Länder? Die Aktive Bürgerschaft hat nachgefragt, nachdem die Ehrenamtsstiftung Mecklenburg-Vorpommern im Mai 2015 mit Arbeitgeberkosten von bis zu 96.000 Euro pro Jahr für den Geschäftsführer von sich reden machte. Sie ist ein Projekt des Ministerpräsidenten Erwin Sellering (SPD), dem die Opposition Medienberichten zufolge vorwarf, die Stiftung zu einem Versorgungswerk nach Gutsherrenart zu machen. Die Stiftung soll pro Jahr 1,4 Millionen Euro vom Land erhalten und davon 480.000 Euro für Personal ausgeben.
Bescheidener wirtschaftet die 2002 gegründete Thüringer Ehrenamtsstiftung: Wie die Aktive Bürgerschaft auf Anfrage von der Geschäftsführung erfuhr, liegen dort die Gesamtkosten für die Geschäftsstelle derzeit bei 300.000 Euro pro Jahr. Damit finanziert die Stiftung die Sachkosten, die Geschäftsführerin, vier Mitarbeiter und zehn Prozent der Personalkosten von zwei weiteren über externe Mittel finanzierte Mitarbeiter. Demgegenüber steht ein Förderetat von insgesamt 1,7 Millionen Euro.
Die Anfrage der Aktiven Bürgerschaft bei der Landessstiftung “Miteinander in Hessen” wurde abschlägig beschieden. Es hieß, man könne keine Angaben machen. In der Anfangsphase seien die Kostenblöcke “noch nicht repräsentativ und unterliegen ständigen Verschiebungen”, lautete die Begründung der Geschäftsführung. Die Stiftung wurde im November 2011 gegründet.
Mecklenburg-V., Thüringen, Hessen: Ehrenamtsstiftungen und die Kosten
, Ausgabe 158 Juli 2015