Das Kirchensteueraufkommen der katholischen und der evangelischen Kirche wird 2060 nominal beinahe unverändert hoch sein. Um allerdings 2060 die kirchensteuerfinanzierte Personal-, Gebäude-, und Verwaltungsinfrastruktur des Jahres 2017 aufrecht zu erhalten, müssten die Kirchensteuereinnahmen doppelt so hoch sein. Zu diesem Ergebnis kommen Fabian Peters und David Gutmann durch eine Hochrechnung, die sie in einem Aufsatz mit dem Titel “Kirchensteuerentwicklung der beiden großen Kirchen in Deutschland. Eine Projektion bis 2060” darstellen, den sie in ZögU 1-2 2020 (Zeitschrift für öffentliche und gemeinwirtschaftliche Unternehmen) veröffentlicht haben. Nach ihrer Prognose werden die Kirchen 2060 mit einem Verlust von knapp der Hälfte der Kirchensteuerkaufkraft von 2017 konfrontiert sein. Als Ursache dafür nehmen die Autoren vor allem Kirchenaustritte sowie die Tatsache, dass geburtenstarke Jahrgänge ab Mitte der 2020er Jahre in den Ruhestand gehen.
ZögU: Kirchen verlieren Hälfte ihrer Kaufkraft bis 2060
Ausgabe 214 August 2020