ZögU: Mitarbeiter motivieren – Spender binden

Wie sollten Non-Profit-Organisationen ihre Mitarbeiter vertrauensvoll motivieren? fragen Ann-Marie Nienaber und Jan Tietmeyer in der Zeitschrift für öffentliche und gemeinwirtschaftliche Unternehmen ZögU (4 / 2010). Ihre vergleichende Analyse bei gemeinnützigen und renditeorientierten Unternehmen ergab, dass Mitarbeiter gemeinnütziger Organisationen intrinsisch höher motiviert sind als Mitarbeiter von Profitunternehmen. Non-Profit-Organisationen (NPOs) hätten zugleich weniger Möglichkeiten, Mitarbeiter durch äußere Anreize wie etwa eine hohe finanzielle Entlohnung zu motivieren. Für das Management in NPOs geben Nienaber und Tietmeyer daher drei Handlungsempfehlungen: NPO-Mitarbeiter fühlten sich für ihre Arbeit stärker verantwortlich, daher dürfe man sie mit zu viel Verantwortung nicht überfordern. Um den Mitarbeitern den meist eher abstrakten Nutzen und die Bedeutung ihrer Tätigkeit immer wieder zu vermitteln, sei eine gezielte Kommunikation nötig. Zudem sollten die Führungskräfte kleine Meilensteine zur Verdeutlichung der Leistungsergebnisse definieren. Die Empfehlungen orientieren sich an den drei wesentlichen Einflussfaktoren auf die intrinsische Motivation, die die Autoren ihrer Untersuchung zugrunde legten: erlebte Verantwortlichkeit, erlebte Bedeutsamkeit und Wissen des Erlebten. Befragt wurden 128 NPO-Mitarbeiter und 132 Unternehmensmitarbeiter im Münsterland.
Die Konkurrenz um Spendenmittel wächst mit steigender Anzahl von NPOs. Julia Naskrent und Philipp Siebelt widmen sich in ihrem Beitrag “Spenderbindung – Behavioristische Einflussgrößen und Implikationen für Nonprofit-Organisationen” der Bindung aus Spendersicht. In 364 Telefoninterviews mit vorzugsweise älteren Spendern untersuchten sie Commitment (Verbundenheit), Vertrauen, Zufriedenheit und Involvment (wahrgenommene Wichtigkeit) als die wesentlichen Einflussgrößen für eine dauerhafte Bindung von Spendern an eine NPO. Im Falle von Commitment und Vertrauen können die Autoren einen positiven Zusammenhang mit der Spenderbindung feststellen. Involvment hingegen sei zwar eine Grundvoraussetzung für das Spenden, habe aber keinen direkten Einfluss auf die Spenderbindung. Auch die Zufriedenheit des Spenders habe keinen großen Einfluss, so die Autoren, wirke jedoch als indirekte Determinante, etwa über das Commitment. Um daher alle vier Determinanten zu stärken, empfehlen Naskrent und Siebelt NPOs, ihre Spender mit Anerkennung und “qualitativen, emotionalen Erfolgsmeldungen” an sich zu binden.

, Ausgabe 107 November-Dezember 2010