Großbritannien: “Giving White Paper” – Regierung fördert Philanthropie

Ihre Vorhaben, um die Kultur des Gebens in Großbritannien wieder anzuregen und zu fördern, veröffentlichte die britische Regierung am 23.05.2011 in einem “Giving White Paper”. Mit 30 Millionen Pfund (rund 35 Millionen Euro) soll in den nächsten beiden Jahren die Infrastruktur im Dritten Sektor gefördert werden, etwa durch die Schaffung neuer Dienstleistungen, Partnerschaften zwischen gemeinnützigen Organisationen oder die Fortbildung von Mitarbeitern. 10 Millionen Pfund fließen in einen Social Action Fund, der das Match Funding für Projekte ermöglicht. Investiert wird zum Beispiel in eine neue Webseite für die Beratungsorganisation Philanthropy UK und in die Ehrenamtsdatenbank “Do-it”. Angekündigt ist weiterhin, dass britische Bürger ab 2012 an Geldautomaten spenden können. Das soziale Ansehen von Zeit- und Geldspenden sollen Auszeichnungen für freiwillig Engagierte und Philanthropen heben, und Minister sind angehalten, sich als Vorbilder jährlich einen Tag ehrenamtlich zu engagieren. “The white paper has received a largely positive response”, schreibt das Online-Magazin ThirdSector.co.uk in seiner Analyse des Regierungspapiers. Kritisiert werde jedoch, dass das Thema Erben ausgespart sei. Das “Giving White Paper” ist der neueste Baustein im Konzept “Big Society” des britischen Premierministers David Cameron, das staatliche Verantwortung auf lokale Gemeinschaften und Freiwillige übertragen und zum Bürokratieabbau beitragen soll. (< Ausgabe 107 - November-Dezember 2010)

, Ausgabe 113 Juni 2011