Die Bereitschaft, einwandernde und geflüchtete Menschen in Deutschland in die Gesellschaft zu integrieren, sinkt. Entsprechende Befragungsergebnisse aus der “Studie ZuGleich” stellte das Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG) an der Universität Bielefeld am 8. Juli 2016 in Berlin vor. Zwar befürworteten noch immer rund drei Viertel der Befragten die Aufnahme von Flüchtlingen. Der Anteil derjenigen, die eine stärkere Willkommenskultur wünschen, sei jedoch innerhalb von zwei Jahren von 36 auf 28 Prozent gesunken. Der Anteil von Menschen, die meinen, dass Migranten sich anpassen müssen, habe dagegen zugenommen. Mehr als die Hälfte der Befragten möchte Flüchtlinge wieder zurück in ihre Heimat schicken, wenn sich die Lage dort gebessert hat. Befragt worden sind 2015/16 rund 1.500 Menschen ab 16 Jahren. In einer Vorläuferuntersuchung waren 2013/14 gut 2.000 volljährige Personen befragt worden.
Der GfK Verein, eine Nonprofit-Organisation zur Förderung der Marktforschung, hat in seiner Studie “Challenges of Nations 2016” mehr als 27.000 Interviews in 24 Ländern durchführen lassen, in der es um die Meinung der Befragten zu den dringendsten Aufgaben in ihrem Land ging. In Deutschland nannten 83 Prozent der Befragten Zuwanderung und Integration als dringendste Aufgabe. Das ist eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 48 Prozentpunkte. Weit abgeschlagen folgen Aufgaben wie Arbeitslosigkeit (13 Prozent) oder Armut (10 Prozent).
Integration: Stimmungswandel und Sorgen
, Ausgabe 169 Juli 2016