Gemeinnützige Organisationen sollen verpflichtet werden, über die Wirksamkeit ihrer Aktivitäten öffentlich zu berichten. Das fordert die gemeinnützige Phineo AG in ihrem Positionspapier “Transparenz von gemeinnützigen Organisationen”, das sie im November 2011 veröffentlicht hat. Zwar stellten die meisten gemeinnützigen Organisationen ausführlich ihre Aktionen und Projekte dar. Doch berichteten weniger als die Hälfte systematisch, welche gesellschaftlichen Ziele sie verfolgen und ob sie mit ihrer Arbeit entsprechende Veränderungen erreichen. Das hat Phineo in einer Studie über Wirkungstransparenz festgestellt. Die staatlichen Vorgaben für die Berichterstattung seien unzureichend. Phineo sieht mehr Transparenz als Chance und Verpflichtung zugleich: Da gemeinnützige Organisationen steuerlich begünstigt seien, habe die Öffentlichkeit ein Recht auf Transparenz. Zudem hätten Stifter und Spender ein berechtigtes und großes Interesse zu erfahren, wie die gemeinnützigen Projekte wirken, für die sie sich finanziell engagieren. Mehr Transparenz stärke das Vertrauen in die Zivilgesellschaft und ihre Organisationen, argumentiert Phineo.
Mit der Forderung nach gesetzlicher Transparenzpflicht geht Phineo über die Freiwillige Selbstverpflichtung hinaus, die 2010 von der Initiative Transparente Zivilgesellschaft formuliert wurde. Die Initiative hatte gemeinnützige Organisationen dazu aufgerufen, freiwillig über ihre Finanzierung und die Verwendung ihrer Mittel zu berichten. (< Ausgabe Nr. 101 - Mai 2010)
Transparenz als Pflicht? Positionspapier der Phineo AG
, Ausgabe 118 November-Dezember 2011