Mit Patenschaften und Angeboten für Flüchtlinge haben in Sachsen die Projekte “Coswig – Ort der Vielfalt e.V.” und die Eilenburger Flüchtlingspaten sowie die Bischofswerdaer Initiative “Schüler für Flüchtlinge” den Sächsischen Integrationspreis gewonnen. In Bischofswerda besuchen Schüler des Goethe-Gymnasiums regelmäßig das Asylbewerberheim, außerdem organisieren die Schüler Veranstaltungen zu Asyl und Flüchtlingen, um aufzuklären und Vorurteile abzubauen. An der Initiative sind 30 Schülerinnen und Schüler beteiligt. In den Projekten in Eilenburg und Coswig übernehmen Bürger aus den Gemeinden Patenschaften für Flüchtlinge, außerdem werden Deutschunterricht, kulturelle Aktivitäten und Begegnungen organisiert. Die Preisverleihung fand vergleichsweise prominent am 4. Dezember 2015 im Landtag in Sachsen statt, die Preisgelder bewegten sich mit je 1.500 Euro in der Größenordnung einer Anerkennung. Im Land erreicht unterdessen die Ausländerfeindlichkeit immer neue Höhepunkte. Zählungen der Amadeu Antonio Stiftung zufolge hat es in Sachsen in diesem Jahr bereits 24 Brandanschläge auf Flüchtlingsunterkünfte gegeben (bundesweit waren es 104). Zudem gebe es 76 Initiativen gegen Flüchtlingsheime. In beiden Bereichen liegt Sachsen bundesweit an der Spitze.
Sachsen: Tropfen auf den heißen Stein
, Ausgabe 162 November-Dezember 2015